Wahlen in Israel

Parteien schmieden Bündnisse

Ayelet Shaked (Die Neue Rechte) soll die Vorsitzende der gemeinsamen Liste der rechten Parteien sein. Foto: Flash 90

Arabische und rechte Parteien haben sich vor der Parlamentswahl in Israel im September zu Bündnissen zusammengeschlossen, um ihre Chancen auf einen Wahlerfolg zu steigern. Die vier arabischen Parteien bilden eine gemeinsame Liste. Die Balad-Partei ist dem Bündnis als Letzte beigetreten, wie sie am Montag selbst mitteilte.

Bereits 2015 waren die vier Parteien gemeinsam angetreten – und drittstärkste Kraft geworden. Drei rechte Parteien schlossen sich ebenfalls zu einem Bündnis zusammen.

Regierung In Israel ist für den 17. September erneut eine vorgezogene Parlamentswahl angesetzt. Nach der Wahl im April war Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) trotz einer rechts-religiösen Mehrheit bei der erneuten Regierungsbildung gescheitert.

Ex-Justizministerin Ajelet Shaked (Die Neue Rechte) werde die Vorsitzende der gemeinsamen Liste der rechten Parteien sein, hieß es in einer Mitteilung. Das Bündnis besteht aus der Neuen Rechten und der Union rechter Parteien, die sich aus der Siedlerpartei und Tkuma zusammensetzt. Die Parteien fordern alle eine Stärkung des jüdischen Charakters des Staates Israel und lehnen einen Palästinenserstaat neben Israel ab.

Shaked betont, sie wolle weitere rechte Parteien in das Bündnis integrieren.

In der Mitteilung hieß es zudem, das Bündnis werde Netanjahu nach der Wahl bei der Regierungsbildung unterstützen. Shaked betonte in einer Stellungnahme, sie wolle weitere rechte Parteien in das Bündnis integrieren. Noch bis Donnerstag können Parteien ihre Listen beim zentralen Wahlkomitee einreichen.

3,25-Prozenthürde Bei der Wahl im April hatte die Union rechter Parteien fünf Mandate erhalten. Die Neue Rechte des damaligen Erziehungsministers Naftali Bennett und Shakeds scheiterte an der 3,25-Prozenthürde.

Die arabische Balad-Partei teilte mit, eine gemeinsame arabische Liste sei notwendig angesichts »der rassistischen Politik der israelischen Regierung« sowie »der Versuche, die arabische Öffentlichkeit und ihre Vertreter zu delegitimieren«. Vorsitzender des Bündnisses soll der Parlamentsabgeordnete Aiman Auda von Hadasch-Taal werden.

Vor der Wahl im April hatten sich die arabischen Parteien in zwei Listen aufgeteilt und Stimmen verloren. Die Partei Hadasch-Taal erhielt sechs Mandate, Balad-Vereinigte Arabische Liste vier. Arabische Israelis machen etwa 20 Prozent der Bevölkerung aus.  dpa

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind schwere Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag werden abgesagt

 30.04.2025

Israel

Arbel Yehoud musste Geiselhaft barfuß überstehen - auch im Winter

Die 29-Jährige hat in der Ruine ihres Hauses im Kibbuz Nir Oz ein Interview gegeben und grausame Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025