Nachrichten

Paris, Pop, Privatsphäre

In Frankreich traf Netanjahu (r.) auch Staatspräsident Emmanuel Macron. Foto: imago/ITAR-TASS

Paris
Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Sonntag an den Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs in Paris teilgenommen. Nach der Veranstaltung erklärte er: »Das Ende des Ersten Weltkriegs war auch ein Wendepunkt in der Geschichte des Zionismus – zunächst, weil er das Ende von 100 Jahren osmanischer Herrschaft in Palästina einläutete. Gleichzeitig legte die Tatsache, dass hunderttausende Juden in diesem Krieg in den Armeen mitkämpften, den Grundstein für eine jüdische Streitkraft. Zuallererst durch jüdische Bataillone, die während des Krieges durch die britische Armee eingerichtet und zu einem der wichtigsten Kerne für die späteren Israelischen Verteidigungsstreitkräfte wurden.« Im Rahmen der Feierlichkeiten in Paris sprach Netanjahu auch mit US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Über diese Gespräche sagte er: »Ich denke, diese Dinge sind wichtig für den Staat Israel und unsere nationalen Interessen.« Zudem tauschte der Premier sich mit mehreren afrikanischen Staats- und Regierungschefs über Möglichkeiten der Kooperation aus.

Prag
Tschechiens sozialdemokratischer Außenminister Tomáš Petrícek reist in dieser Woche nach Israel, wie der Sender »Radio Praha« unter Berufung auf das tschechische Außenministerium meldet. Bei seinem zweitägigen Besuch will er sich mit Premierminister Benjamin Netanjahu treffen. Außerdem eröffnet er als Schirmherr das sechste tschechisch-israelische Forum. Daneben will Petrícek auch die palästinensischen Gebiete besuchen. In Jerusalem steht außerdem ein Besuch im Tschechischen Haus auf dem Programm, das am 27. November im Rahmen des Staatsbesuchs von Präsident Miloš Zeman, der vom 25. bis 28. November nach Israel reist, eröffnet werden soll.

Pop
Das Motto des Eurovision Song Contest (ESC) 2019 steht jetzt fest: »Dare to Dream« (zu träumen wagen). »42 Länder werden es in Tel Aviv beim Eurovision Song Contest 2019 wagen zu träumen«, teilte die Europäische Rundfunkunion als Veranstalter vergangene Woche auf Twitter mit. Nur Bulgarien nimmt aus finanziellen Gründen nicht am Wettbewerb teil. Der ESC findet vom 14. bis zum 18. Mai im Expo-Kongresszentrum im Norden von Tel Aviv statt. Bereits jetzt bereitet sich die Mittelmeerstadt auf den Besucheransturm vor: Rund 20.000 ESC-Fans werden erwartet. Entsprechend steigen die Preise für Hotelzimmer und Airbnb-Wohnungen. Die Stadtverwaltung will versuchen, zusätzliche Betten auf Kreuzfahrtschiffen vor der Küste bereitzustellen. Ärger gibt es derzeit noch über die Finanzierung. Das Gesamtbudget beträgt 150 Millionen Schekel (rund 35,6 Millionen Euro). Davon soll ein Drittel durch Werbung und Sponsoren bestritten werden. Die restlichen 100 Millionen Schekel soll die Regierung beisteuern. Dieses Geld hat der für die Übertragung zuständige Sender Kan nach eigenen Anfgaben jedoch noch nicht erhalten. Die israelische Sängerin Netta hatte im Mai mit ihrem Song »Toy« den ESC in Portugal gewonnen.

Privatsphäre
Und wieder ist er in den Schlagzeilen. Jetzt verklagt Yair Netanjahu den Taxifahrer Roi Rosen vor dem Amtsgericht Tel Aviv auf eine Million Schekel Schadenersatz. Der Vorwurf: Rosen hat im Jahr 2015 während einer Taxifahrt ein Gespräch zwischen dem Sohn des Ministerpräsidenten und zweien seiner Freunde heimlich mitgeschnitten und an das Fernsehen weitergegeben. Der Sender »Hadashot« hatte den drei Jahre alten Mitschnitt im Januar dieses Jahres ausgestrahlt. Darauf ist unter anderem zu hören, wie Yair Netanjahu seinen Begleiter Nir Maimon, den Sohn des Erdgas-Magnaten Koby Maimon, um Geld für Stripperinnen bat. Im Gegenzug würde sein Vater den Zuschlag bei dem umstrittenen Erdgas-Deal erhalten, für den sich Premierminister Benjamin Netanjahu einsetzte. Yair klagt nun wegen Verletzung seiner Privatsphäre. Er habe seinerzeit lediglich Witze gemacht. Außerdem sei er betrunken gewesen.

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Nahost

Warum Deutschland seine Botschaft nach Jerusalem verlegen sollte

Ein Kommentar von JA-Redakteur Imanuel Marcus

von Imanuel Marcus  21.12.2025

Jerusalem

»Der weltweite Anstieg des Judenhasses ist ein globaler Notstand«

Nach dem Anschlag in Sydney fordert Israels Präsident Herzog ein hartes Durchgreifen gegen Antisemitismus

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Geiseln

Quälendes neues Geiselvideo

Veröffentlichte Clips zeigen sechs Geiseln, die acht Monate später in Gaza von der Hamas hingerichtet wurden

von Sophie Albers Ben Chamo  20.12.2025

Knesset

Umfrage: Netanjahu-Regierung ohne Mehrheit

Im Herbst 2026 wählen die Israelis ein neues Parlament. Laut einer Meinungsumfrage liegen die Parteien der amtierenden Koalition weit hinter der Opposition

 19.12.2025