Terror

Neue Attacken in Jerusalem

In der Nähe des Damaskus-Tors fuhr ein Attentäter sein Auto in eine Menschenmenge. Foto: Flash 90

Auch einen Tag nach der Anschlagsserie in Israel kommt das Land nicht zur Ruhe. In Jerusalem schossen am Morgen zwei palästinensische Terroristen zunächst auf einen Bus und anschließend wahllos auf Zivilisten. Ein Mann wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Dienstagabend waren bei drei verschiedenen Attentaten ein junger Amerikaner getötet und zwölf weitere Menschen zum Teil schwer verletzt worden.

Die Jerusalemer Attentäter versuchten offenbar zunächst, Passagiere eines Busses im Stadtteil Ramot zu treffen. Doch die Menschen reagierten schnell und legten sich auf den Boden der Egged-Linie 32, sodass niemand verletzt wurde. Anschließend fuhren die Palästinenser weiter in Richtung Altstadt und schossen dann wahllos auf Menschen auf der Straße. Außerdem versuchten sie, ihren Pkw in eine Gruppe von Umstehenden zu rammen. Polizisten erschossen schließlich beide.

grenzpolizisten Am Tag zuvor hatte eine Terrorserie verschiedene israelische Städte erschüttert. In Jerusalem wurden zwei Grenzpolizisten von einem Terroristen angeschossen, in Petach Tikwa wurde ein Mann mit einem Messer verletzt.

Das blutigste Attentat aber ereignete sich in Jaffa, dem multikulturellen Teil der Metropole Tel Aviv. Ein 22-jähriger Palästinenser aus Kalkilia ging dort plötzlich mit einem Messer auf Passanten los und tötete dabei den amerikanischen Touristen Taylor Force (29). Der junge Mann aus Texas war mit einer Gruppe von Studenten in Israel. Da der Terrorist zunächst von niemandem aufgehalten wurde, rannte er in Richtung Meer und verletzte dort weitere neun Spaziergänger auf der Tayelet-Promenade. Die kostenlose Tageszeitung Israel Hajom titelte am Tag darauf in fetten Lettern »Blut auf der Tayelet«.

sicherheitskräfte Die Sicherheitskräfte gaben an, dass die Anschläge in keiner Weise zusammenhängen, sondern von »lone wolf«-Tätern ausgeführt wurden. Polizeichef Roni Alscheich erklärte im Armeeradio, dass die Polizei ihre Präsenz in Tel Aviv nun erhöhen werde. Der Bürgermeister der Stadt, Ron Huldai, verurteilte die Attacken: »Die Taten von Jaffa sind weitere in der langen Reihe der grausamen Terroranschläge. Es hat nicht den Anschein, dass sie bald aufhören werden.« Gleichzeitig bat er die Tel Aviver, mit ihrer normalen Routine weiterzumachen und »sich vom Terror nicht unterkriegen zu lassen«.

Die im Volksmund als »Messer-Intifada« bezeichnete Terrorwelle dauert bereits seit dem jüdischen Neujahr im September an. In fast sechs Monaten sind 29 Israelis und vier Ausländer durch palästinensische Attentäter getötet worden. Die Armee gibt an, dass dabei 180 Palästinenser starben, der Großteil während oder unmittelbar nach einer Tat.

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi feiern im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025

Gazastreifen

»Ein Arzt injizierte ihr Luft«

Der Vater der von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten israelischen Soldatin Noa Marciano beschuldigt einen Arzt im Al-Schifa-Krankenhaus, seine Tochter ermordet zu haben

 11.12.2025

Waffenruhe

Hamas-Auslandschef: Waffen abgeben wäre wie Seele verlieren

Khaled Meshaal widerspricht in einem Interview den Kernforderungen von US-Präsident Trump und Ministerpräsident Netanjahu

 11.12.2025

Interview

»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

Leiterin Daniella Tourgeman über das »Jerusalem Jewish Film Festival«, eine Hommage an israelische Krankenschwestern und Boykottaufrufe in der Kunstwelt

von Joshua Schultheis  11.12.2025