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Kobi Peretz verlässt das Gefängnis. Foto: Flash 90

Gnade
Der Misrachi-Sänger Kobi Peretz ist wieder auf freiem Fuß. Er hatte neun Monate wegen Steuerhinterziehung und -betrug in Höhe von insgesamt rund 1,4 Millionen Euro im Gefängnis gesessen. Eigentlich war er zu 18 Monaten verurteilt worden, doch zum Anlass von Israels 70. Geburtstag wurde er nach der Hälfte der Zeit begnadigt. Justizministerin Ayelet Shaked und Präsident Reuven Rivlin hatten vereinbart, im Rahmen der Festlichkeiten zum Jubiläum eine Reihe von Gefangenen zu entlassen. Voraussetzung war, dass diese nicht gewalttätig gewesen waren und Reue für ihre Taten zeigten. Das erste Wochenende in Freiheit verbrachte Peretz mit seiner Familie zu Hause.

Lego
Es gibt sie also doch als Spielzeug. Netta Barzilai, die den Eurovision Song Contest 2018 mit dem Lied »Toy« gewonnen hatte, ist nun in Lego verewigt. Im gleichnamigen Park in Holon ist von der quirligen Künstlerin ein Porträt aus den Bausteinen gebaut worden. Doch Netta ist nicht allein. Die Lego-Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, 30 berühmte israelische Frauen darzustellen. Dazu gehören neben der Sängerin auch das Model Bar Refaeli, die Ehefrau des Premiers, Sara Netanjahu, sowie Hollywood-Schauspielerin und »Wonder Woman« Gal Gadot. Neben den Porträts gibt es zudem »die israelische Stadt der Zukunft« zu bestaunen. Der Park gilt als eine der beliebtesten Sommerattraktionen im ganzen Land.

Ernennung
Die Armee hat ihren ersten homosexuellen Generalmajor ernannt. Bei der Zeremonie für Sharon Afek im Tel Aviver Hauptquartier waren Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, Stabschef Gadi Eizenkot und Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit anwesend. Afek ist der leitende Staatsanwalt des Militärs. Er hat sich im vergangenen Jahr in einem Interview geoutet. »Es ist mir wichtig, ein Vorbild zu sein«, hatte er damals gesagt, damit die Mitglieder der LGBT-Gemeinde es leichter haben, in der Armee zu dienen. Sein Dienst sei für ihn eine große Ehre, fügte er hinzu.

Astronaut
Vielleicht könnte schon bald wieder ein Israeli ins All fliegen. Der neue amerikanische Chef der NASA (National Aeronautics and Space Adminstration), Jim Bridenstine, hat sich Israel als ersten Ort ausgesucht, den er besuchen will. Hier traf er sich mit Wissenschafts- und Technologieminister Ofir Akunis, und die beiden einigten sich darauf, die Zusammenarbeit zu verstärken. Der NASA-Chef machte deutlich, dass die USA großes Interesse an israelischer Technologie haben. Akunis erklärte, dass Israel gern einen zweiten Astronauten ins All schicken würde, und Bridenstine versprach, das Gesuch zu überprüfen. Israels erster Astronaut, Ilan Ramon, war 2003 ums Leben gekommen, als das Space Shuttle Columbia beim Eintritt in die Erdatmosphäre zerstört wurde.

Kind
Der siebenjährige Karim Jumhour ist wieder zu Hause. Drei Tage, nachdem er beim Spielen vor seinem Wohnhaus entführt worden war, konnten ihn seine Eltern wieder in die Arme schließen. Wer den arabisch-israelischen Jungen entführt hat und aus welchen Motiven, ist noch nicht klar oder unterliegt einer Nachrichtensperre. Man geht davon aus, dass ein ehemaliger Geschäftspartner den Vater erpressen wollte. Die Behörden gaben an, dass der Junge im palästinensischen Westjordanland festgehalten wurde. Karims Vater dankte allen Helfern und der Polizei und erklärte: »Kinder dürfen niemals für Geld missbraucht werden.« Angeblich haben bei der Freilassung zwei Kriminellenfamilien geholfen.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025