Nahost

Meisterspion Eli Cohen: Mossad bringt Dokumente und Fotos von Syrien nach Israel

Das Eli Cohen Museum in Herzliya zeigt bereits Objekte und Dokumente in Erinnerung an den Meisterspion. Foto: copyright (c) Flash90 2024

Sechzig Jahre nach der Hinrichtung des israelischen Meisterspions Eli Cohen in Damaskus liegen nun bislang unbekannte Dokumente über ihn vor – und damit mehr Erkenntnisse über seine Enttarnung und Hinrichtung in Damaskus am 18. Mai 1965.

Das offizielle syrische Archiv über ihn befindet sich nun in Israel. Es enthält nach Auskunft des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu 2500 Dokumente, Fotos und persönliche Gegenstände von Cohen.

In einer »verdeckten und komplexen« Mossad-Operation in Zusammenarbeit mit »einem verbündeten ausländischen Nachrichtendienst« sei das Material nach Israel gebracht worden, hieß es. Jahrzehntelang war es von den syrischen Sicherheitskräften streng abgeschottet aufbewahrt worden.

Benjamin Netanjahu und Mossad-Chef David Barnea überreichten Eli Cohens Witwe Nadia mehrere Originaldokumente und persönliche Gegenstände. Unter den Dokumenten befand sich auch das Original des Testaments, das Cohen wenige Stunden vor seiner Hinrichtung verfasst hatte und von dem bisher nur eine Kopie öffentlich zugänglich war.

Gegenstände aus Cohens Wohnung

Den Angaben zufolge liegen jetzt auch Aufzeichnungen und Unterlagen über Eli Cohens Ermittlungen vor, Briefe in seiner eigenen Handschrift an seine Familie in Israel, Fotos von seiner Tätigkeit während seiner operativen Mission in Syrien und persönliche Gegenstände, die nach seiner Festnahme aus seiner Wohnung mitgenommen wurden.

Der Überführung des Materials nach Israel seien »jahrzehntelange Bemühungen von Mossad-Mitarbeitern aus den Bereichen Nachrichtendienst, Operationen und Technologie« vorausgegangen, hieß es in einer Erklärung aus dem Büro von Netanjahu. Es sei darum gegangen, »Licht in sein Schicksal und den Ort seines Begräbnisses« zu bringen.

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Schlüssel zu Cohens Wohnung in Damaskus, Pässe und gefälschte Papiere, die er benutzt hatte, und Fotos aus der Zeit seiner verdeckten Tätigkeit in Syrien, darunter auch Aufnahmen von ihm mit hochrangigen syrischen Regierungs- und Militärbeamten, sind Teil des jetzt in Israel befindlichen Archivs – ebenso wie das Todesurteil, das gegen den Spion erging. Das Gericht, das ihn verurteilte, legte damals fest, dass der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Damaskus, Rabbiner Nissim Indibo, Eli Cohen nach seiner Verhaftung betreuen durfte.

»Höchste moralische Bedeutung«

Auch eine Akte mit dem Titel »Nadia Cohen« wurde geborgen. Eine Untersuchung der Dokumente ergab, dass der syrische Geheimdienst alle Bemühungen von Cohens Ehefrau um die Freilassung ihres Mannes aus der Haft überprüft hat.

»Eli Cohen war eine Legende. Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass er der größte Geheimagent in den Annalen des Staates ist«, erklärte Netanjahu. »Sein Heldentum und seine Tätigkeit haben zu unserem historischen Sieg im Sechstagekrieg beigetragen.« Das Eli-Cohen-Archiv werde Generationen aufklären.

Mossad-Chef David Barnea sagte: »Das Archiv hierher zu bringen, ist eine Errungenschaft von höchster moralischer Bedeutung und ein weiterer Schritt, um die Ermittlungen voranzutreiben und den Ort zu finden, an dem unser Mann in Damaskus begraben ist. Diese wichtige Aufgabe liegt vor uns, und wir sind entschlossen, sie fortzusetzen und unser Möglichstes zu tun, um sie zu erfüllen.« im

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