Pessach

Mazzeknödel und Marihuana

In Mea Shearim in Jerusalem wird das letzte Chametz verbrannt. Foto: Flash 90

Der köstliche Duft von Mazzeknödelsuppe weht in den Städten durch die Luft, die Sedertische werden festlich gedeckt, manche schleppen noch Kisten voller Mazzot nach Hause, in einigen Gärten wird das letzte Chametz verbrannt. In diesen Stunden bereiten sich die Israelis auf den Sederabend vor. Er läutet die achttägige Festwoche zum jüdischen Pessachfest ein.

Regierungschef Benjamin Netanjahu sandte dem Volk und den Juden in der ganzen Welt Pessachgrüße: »Dies ist unser Festival der Freiheit, bei dem jede jüdische Familie um den Sedertisch sitzt.« Er wandte sich auch an die russische Gemeinde in Israel, nachdem er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen hatte: »Ich danke für die Pessachgrüße und möchte besonders den mehr als eine Million Russisch sprechenden Israelis Chag Sameach wünschen, die ein Verbindungsglied unserer beiden Länder darstellen.«

Autorität Rabbiner Chaim Kanievsky, der weithin als führende Autorität in Halacha-Angelegenheiten in der ultraorthodoxen Welt angesehen wird, erklärte kurz vor Beginn des Festes, dass nicht nur Mazzot koscher le-Pessach sind, sondern auch Marihuana. Es könne in den acht Tagen entweder gegessen oder geraucht werden.

Obwohl die Pflanze als »Kitniot« und damit für Aschkenasen an Pessach als verboten gilt, erlaubt Kanievsky den Genuss aus medizinischen Gründen. Als Kitniot gelten unter anderem Bohnen, Reis und Mais. Während sefardische Juden sie auch an den Feiertagen verzehren, gelten sie für europäischstämmige Juden als nicht koscher. Doch nachdem Kanievsky an den Cannabis-Blättern gerochen hatte, befand er, dass sie einen »heilenden Geruch« hätten, sprach einen Segen und ließ »Juden aller Herkunft wissen, dass sie medizinisches Marihuana auch an Pessach genießen dürfen«.

Der ehemalige Präsident Schimon Peres erinnerte in einer Videobotschaft für Juden in der ganzen Welt an einen Mann, »der auch heute noch der wahre Anführer der Israelis ist: Moses«. Gemeinsam mit dem Rabbiner Garschun Ochana sprach Peres den Segen über die Schmura-Mazza. »Bald feiern wir Pessach, eines der wichtigsten Feste in der Geschichte unseres Volkes und vielleicht sogar der ganzen Menschheit. Es ist eine Feier voller Hoffnung, Brüderlichkeit und Freiheit für uns und unsere Kinder. Lasst sie uns mit offenen Herzen begehen.«

Geiseln

Hamas will Edan Alexander freilassen

Die Terrororganisation sei von Vermittlerstaaten zu dem Schritt gedrängt worden – als Zeichen des guten Willens gegenüber US-Präsident Donald Trump

 11.05.2025

Diplomatie

Herzog: Beziehungen zu Deutschland lassen für Nahost-Frieden hoffen

Deutschland und Israel feiern in diesen Tagen 60 Jahre diplomatische Beziehungen

 11.05.2025

Syrien

Israel birgt Leiche eines seit 1982 im Libanon vermissten Soldaten

Zvi Feldman war 1982 während eines Kampfes gefallen und galt seitdem als verschollen

 11.05.2025

Diplomatie

Bundesaußenminister bestätigt deutsche Staatsräson 

Johann Wadephul traf am Sonntag auf seinen israelischen Amtskollegen Gideon Sa’ar 

von Sabine Brandes  11.05.2025

Jerusalem

»Mit Entsetzen und Scham stehe ich hier«

Der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul besucht die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

von Sabine Brandes  11.05.2025

Wirtschaft

Von Käfer bis KI

Die deutsch-israelischen Handelskontakte sind älter als 60 Jahre. Langsam, aber stetig wuchs das Volumen – bis heute

von Ralf Balke  11.05.2025

Erkundung

1100 Kilometer für die Diplomatie

Zum 60. Jubiläum der Aufnahme offizieller Beziehungen wandert der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, den Nationalpfad entlang – und entdeckt das Land noch einmal neu

von Sabine Brandes  11.05.2025

Gaza

»Elkana hat aufgehört, zu essen und zu trinken«

Neues Hamas-Propaganda-Video von Yosef-Haim Ohana und Elkana Bohbot schockiert das Land

von Sabine Brandes  10.05.2025

Diplomatie

Wadephul trifft Angehörige von Hamas-Geiseln

Der neue Außenminister ist zum Antrittsbesuch in Israel eingetroffen

 10.05.2025