Israel

Kurz gemeldet

Naftali Bennett (l.) vom Jüdischen Haus mit Benny Kasriel, dem Bürgermeister von Maale Adumim Foto: Flash 90

Annexion
In der Regierung ist ein Streit um das kontroverse Vorhaben entbrannt, Teile des Westjordanlands zu annektieren. Einige Regierungspolitiker, darunter vor allem Bildungsminister Naftali Bennett (Jüdisches Haus) und Yoav Kisch vom Likud, haben vor, in der Siedlung Maale Adumim in unmittelbarer Nähe von Jerusalem israelische Souveränität und israelisches Recht anzuwenden. Maale ist mit 40.000 Einwohnern eine der größten Siedlungen und liegt östlich von Jerusalem. Regierungschef Benjamin Netanjahu, der sich zuvor ebenfalls dafür ausgesprochen hatte, trat am Wochenbeginn jedoch auf die diplomatische Bremse. Er bat Bennett, den Vorschlag von der Agenda des ministerialen Komitees für Gesetzgebung zu nehmen. Netanjahu, so Medienberichte, habe zuvor mit Beratern von Trump gesprochen. Die hätten ihn gebeten, die neue amerikanische Verwaltung nicht mit unilateralen Entscheidungen zu überraschen, bevor man sich träfe. Bennett wollte die Abstimmung zunächst nicht verschieben, doch das Kabinett beschloss letztendlich einstimmig, mit einer Annexion zu warten, bis sich Netanjahu und Donald Trump treffen.

Demonstrationen
Es gibt immer mehr Zweifel daran, dass es sich bei dem Vorfall im Beduinendorf Umm al-Hiran im Negev in der letzten Woche um einen Terroranschlag gehandelt hat. Mehrere Tausend Menschen sind am Wochenende vor allem in arabischen Gemeinden auf die Straße gegangen, um gegen die Häuserabrisse der Regierung zu protestieren. Grund waren die Ereignisse am Mittwoch zuvor gewesen. Als Polizisten die Demolierungen von illegalen Häusern überwachten, waren Unruhen ausgebrochen. Ein beduinischer Mann war mit seinem Auto in eine Gruppe von Sicherheitsbeamten gefahren und hatte dabei Polizist Erez Levi getötet. Der Fahrer des Wagens wurde erschossen. Polizeichef Roni Alscheich und Sicherheitsminister Gilad Erdan erklärten daraufhin sofort, es sei ein Terroranschlag gewesen. Videoaufnahmen zeigten jedoch, dass diese Theorie zumindest umstritten ist. Eine Obduktion des Fahrers – ein Vater von zwölf Kindern – bestätigte nun, dass die Beamten auf den Mann geschossen hatten, als er langsam fuhr und noch bevor er in die Gruppe raste. Der erste Schuss habe ihn am Knie getroffen. Es ist möglich, dass er daraufhin die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor oder unbeabsichtigt beschleunigte. Die Demonstranten forderten eine Aufklärung, einige nannten Erdan einen »Kriegsverbrecher« und forderten sowohl seinen als auch den Rücktritt von Alscheich.

Krieg

Fast kein Weg raus

Israelis werden aus dem Ausland zurückgeholt, doch es gibt kaum eine Möglichkeit auszureisen. Bürgerrechtsgruppen wollen den Obersten Gerichtshof anrufen

von Sabine Brandes  20.06.2025

Israel

Netanjahu: Militäreinsatz gegen Iran übertrifft Erwartungen

Israels Premier spricht einem Interview über den Stand der Militäraktionen im Iran. Die Frage, ob der Ajatollah getötet werden solle, beantwortet er nur indirekt

 20.06.2025

Israel

Weitere iranische Rakete schlägt in Beer Sheva ein

Wieder wird Beer Sheva zum Ziel eines Raketenangriffs. Im Norden schießen die IDF iranische Drohnen ab

 20.06.2025

Tel Aviv

Schweizer Botschafter entgeht iranischer Rakete nur knapp

Nur 300 Meter von der Botschaftsresidenz entfernt schlug eine Rakete des Iran ein

 19.06.2025

Nahost

Israel: Iran könnte Rakete mit mehreren Gefechtsköpfen genutzt haben

Die Streitkräfte (IDF) untersuchen die Einschlagsorte. Zugleich greifen sie Teherans »Infrastruktur für ballistische Raketen« an

 19.06.2025

Raketenangriff aus Iran

Minister Katz: Chamenei darf nicht existieren

Chamenei sei der »moderne Hitler«, sagt der Verteidigungsminister in Holon, wo am Morgen Raketen aus Iran niedergingen

 19.06.2025

Krieg

Sie suchte das Überleben - sie fand den Tod

Nastia Borik, ein krebskrankes Mädchen aus der Ukraine, stirbt mit vier Familienangehörigen bei einem Raketenangriff des Iran auf Zentralisrael

von Sabine Brandes  19.06.2025

Podcast

Berichten im Ausnahmezustand

Unsere Israel-Korrespondentin Sabine Brandes im Gespräch mit Ayala Goldmann über die aktuelle Lage, Raketenalarm und den »besten Look im Bunker«

 19.06.2025

Konflikt

Die Würfel sind gefallen

Seit dem 13. Juni kämpft Israel gegen die atomare Bedrohung des Iran. Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick

von Sabine Brandes  19.06.2025