Israel

Kurz gemeldet

Trauer um Meir Banai: Der israelische Sänger starb am Donnerstagabend in Tel Aviv. Foto: Flash 90

Israel

Kurz gemeldet

Proteste in Tel Aviv, Trauer um Meir Banai

von Sabine Brandes  15.01.2017 09:50 Uhr

Proteste
Hunderte von Menschen haben nach dem Ende des Schabbats in Tel Aviv gegen die Korruption in der Regierung und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Darunter waren auch Abgeordnete der Linksparteien, wie Tamar Zandberg von Meretz sowie Stav Shaffir und Amir Peretz von der Arbeitspartei. Die Protestierenden hielten Schilder hoch mit den Worten: »Netanjahu – geh endlich!« oder »Israel versinkt im Korruptionssumpf« und forderten Neuwahlen. Die Menschen waren auf die Straße gegangen, nachdem neue Einzelheiten zu den Korruptionsverfahren gegen Netanjahu öffentlich wurden. Derweil werden die Spekulationen immer lauter, ob dieser Skandal den Premier tatsächlich stürzen könnte. Viele Politikexperten sind der Meinung, dass er zurücktreten müsse, sollte er angeklagt werden. Gegen den israelischen Regierungschef laufen derzeit polizeiliche Ermittlungen in zwei Fällen. In einem geht es um illegale wertvolle Geschenke, die er und seine Familie von reichen Geschäftsleuten erhalten haben sollen, im anderen Fall um mögliche Absprachen zwischen ihm und dem Medienmogul Noni Mozes, dem unter anderem die Tageszeitung Yedioth Ahronoth gehört. Netanjahu und Mozes sollen angeblich darüber gesprochen haben, wie man die Presse auf einen Netanjahu-freundlicheren Kurs bringen könne, und geplant haben, einander gegenseitig Dienste zu erweisen. Der Zeitungsmann soll gesagt haben: »Wir werden sicherstellen, dass Sie Premier bleiben.« Die Gespräche wurden offenbar aufgezeichnet. Nach der Veröffentlichung erklärte der Knessetabgeordnete von Jesch Atid, Meir Cohen: »Wenn der Ministerpräsident die freie Presse ködert, ist das der Beginn einer Diktatur.« Noch ist allerdings nicht klar, ob Mozes und Netanjahu den Deal jemals in die Tat umgesetzt haben. Beide werden noch in dieser Woche zum wiederholten Male verhört, gaben die Ermittlungsbehörden an. Der Regierungschef weist weiterhin alle Vorwürfe zurück.

Trauer
Der beliebte Sänger Meir Banai ist tot. Er starb im Alter von 55 Jahren nach einer langen Krebserkrankung am Donnerstagabend in Tel Aviv. Die Musikerszene Israels ehrte ihn, indem sie seine Lieder spielte, viele bei eigenen Konzerten auf der Bühne. Ivri Lider und Yuval Banai bezeichneten ihn als »wundervollen Sänger und reine Seele«. Banai stammt aus einer berühmten israelischen Künstlerfamilie, zu der unter anderem die Komödiantin, Schauspielerin und Aktivistin Orna sowie die Musiker Ehud, Aviatar und Yuval gehören. Meir hatte sich jedoch stets schwergetan mit dem Erfolg. Vor einigen Jahren hatte er sich der Religion zugewandt.

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025