Diplomatie

Krise beigelegt

König Abdullah von Jordanien und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (2014) Foto: Picture Alliance

Nach Wochen der Spannungen ist die Krise zwischen Israel und seinem Nachbarn im Osten beigelegt. Jordanien wird seinen Botschafter in den kommenden Tagen wieder nach Tel Aviv entsenden, die beiden in Israel inhaftierten Jordanier werden in ihre Heimat zurückgeschickt.

Übereinkunft Amman hatte seinen Botschafter Ghassan Majali am vergangenen Mittwoch aus Protest gegen die Haft seiner Staatsangehörigen abgezogen. Die Übereinkunft wurde erreicht, als sich Jerusalem bereit erklärte, die Verantwortung für Heba Labadi und Abdel Rahman Miri an die jordanischen Sicherheitskräfte zu übertragen. Die Jordanier, beide palästinensischer Herkunft, waren Ende August und Anfang September am Grenzübergang Allenby-Brücke festgenommen worden. Ihnen werden Verbindungen zu Terrororganisationen vorgeworfen, was beide vehement bestreiten.

»Israel sieht die Beziehung zu Jordanien als Eckpfeiler der regionalen Stabilität und wird auch weiterhin alles tun, um die Sicherheit der Gegend zu gewährleisten«, heißt es in der offiziellen Regierungserklärung aus Jerusalem.

Verfahren Der jordanische Außenminister Ayman Safadi verkündete die Neuigkeiten per Twitter: »Die beiden werden vor dem Ende der Woche nach Hause zurückkehren. Die Regierung arbeitete seit dem ersten Tag der Festnahme an ihrer Freilassung in Übereinstimmung mit den Anweisungen seiner Majestät, König Abdullah II.«

Ein Sprecher für den Inlandsgeheimdienst Schin Bet erläuterte, dass Labadi und Miri aufgrund des Verdachts auf ernsthafte Sicherheitsverletzungen verhaftet wurden. Sie saßen in Israel in sogenannter »Verwaltungshaft«, die es ermöglicht, dass Inhaftierte ohne ein Verfahren oder Angabe von Gründen für mehrere Monate im Gefängnis bleiben können. Oft wird sie angewandt, wenn es keine oder noch nicht ausreichend Beweise für ein Verfahren gibt.

Der Gesundheitszustand von Heba Labadi hatte sich in den vergangenen Tagen verschlechtert. Vor mehr als 40 Tagen war sie in den Hungerstreik getreten, um gegen ihre Haft zu demonstrieren. Sie soll nach der Bekanntgabe ihrer baldigen Freilassung wieder angefangen haben, Nahrung zu sich zu nehmen.

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert