Israel

Jeder dritte Israeli angesteckt

Corona: Rekordzahl an Patienten in Kliniken Foto: Flash90

Jeder dritte Israeli hat sich im Lauf der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert, insgesamt rund drei Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte der Fälle trat in den vergangenen zwei Monaten auf – als sich die hochinfektiöse Omikron-Variante im Land ausbreitete.

Israel war damit zwischenzeitlich weltweit führend bei den neuen täglichen Corona-Fällen pro Kopf. 0,6 Prozent der Bevölkerung wurde in der vergangenen Woche täglich positiv getestet. Die Sieben-Tage-Inzidenz brachte Israel an die Spitze, so Professor Eran Segal vom Weizmann-Institut, der auch Mitglied des Beratungsgremiums der Regierung ist.

r-wert Die Infektionszahlen gehen zwar weiter zurück, der R-Wert sank auf 0,82. Zugleich erreichte Israel aber eine Rekordzahl an Corona-Patienten in Krankenhäusern. Die Zahl der schweren Fälle hatte am Sonntag 1263 erreicht, bis Mittwoch sank sie auf 1159. Das Gesundheitsministerium gab an, dass schwere Verläufe bei Ungeimpften viel häufiger seien.

Der Rückgang der Patientenzahlen hinke den Infektionszahlen immer einige Wochen hinterher, erläutern Experten.

Bei ungeimpften Patienten ab 60 Jahren gab es 415,6 schwere Verläufe pro 100.000 Menschen, verglichen mit 35,9 bei Geimpften. Bislang sind in Israel 9303 Menschen an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus gestorben. Für den Verlauf dieser Welle sei die aktuell hohe Zahl an Patienten folgerichtig, erläutern Experten. Der Rückgang der Patientenzahlen hinke den Infektionszahlen immer einige Wochen hinterher.

Beschränkungen Derweil legt Israel zunehmend Beschränkungen für das öffentliche Leben ad acta. Am Sonntag war die Einschränkung des grünen Gesundheitspasses in Kraft getreten. Die Vorlage des Impfzertifikats für Orte wie Hotels, Restaurants, Fitnessstudios und Kinos fällt damit weg.

Die Entscheidungen des Kabinetts sehen auch die Aufhebung von Beschränkungen für Menschenmengen vor, wenn der grüne Pass vorgezeigt werden muss. Die »Purple Pass«-Anforderungen, die beispielsweise Restaurants verpflichteten, einen 1,5-Meter-Abstand zwischen den Tischen einzuhalten, sind vollständig aufgehoben.

Nachman Ash, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, begründete die Entscheidung: »Da Omikron auch die Geimpften infiziert, hat der grüne Pass an den meisten Orten an Wirksamkeit verloren. Wir haben uns entschieden, seine Verwendung auf Orte mit hohem Risiko wie Nachtklubs oder Hochzeiten zu beschränken. Es ist Teil des Trends, mit dem Virus zu leben.«

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025