Diplomatie

Israels Premier trifft Ägyptens Präsident in Scharm el-Scheich

Foto: Government Press Office

Erstmals seit zehn Jahren ist mit Naftali Bennett wieder ein israelischer Ministerpräsident offiziell nach Ägypten gereist. Bennett traf Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Montag im Küstenort Scharm el-Scheich. Das ägyptische Präsidialamt veröffentlichte ein Foto der beiden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei ihrem Treffen sollte es unter anderem um die Wiederbelebung des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern gehen. Es ist der erste offizielle Besuch dieser Art seit 2011. Ägypten hatte Israel als erstes Land der arabischen Welt im Jahr 1979 anerkannt.

Ägypten trat in dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern schon mehrfach als Vermittler auf. Kairo vermittelte zuletzt die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas. Diese trat am 21. Mai in Kraft.

Die Friedensgespräche zwischen Israel und der Palästinenserführung unter US-Vermittlung liegen seit 2014 auf Eis. Dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump warfen die Palästinenser vor, einseitig Partei für Israel zu ergreifen. Israel wird seit Mitte Juni von einer breiten Acht-Parteien-Koalition unter Ministerpräsident Bennett regiert.

Aktuell bereitet sich die ägyptische Regierung laut israelischen Medienberichten auf neue indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über einen Gefangenenaustausch vor. Israel bemüht sich seit Jahren um die Freilassung von zwei israelischen Zivilisten sowie um die Übergabe der Leichen von zwei 2014 im Gaza-Krieg getöteten israelischen Soldaten. Die Hamas hatte in der Vergangenheit im Gegenzug die Freilassung von Dutzenden palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen gefordert.

Ägypten hatte sich auch zuvor um Vermittlung zwischen beiden Seiten bemüht. Entscheidend sind dabei vor allem die Beziehungen der Regierung in Kairo zur Hamas im Gazastreifen. Ägypten kontrolliert den einzigen Grenzübergang in den schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer und ließ Verwundete der Angriffe in Gaza im Mai auch in ägyptischen Krankenhäusern behandeln.

Schon im Dezember hatte es Spekulationen über einen möglichen Besuch von Bennetts Vorgänger Benjamin Netanjahu bei Al-Sisi gegeben. Die beiden trafen sich erstmals 2017 am Rande der UN-Generalversammlung in New York, 2018 gab es zudem Berichte über einen geheimen Besuch Netanjahus in der ägyptischen Hauptstadt. Bei der letzten offiziellen Reise eines israelischen Regierungschefs nach Ägypten hatte Netanjahu 2011 den inzwischen verstorbenen Präsidenten Husni Mubarak besucht.

Mit den Vermittlungen dürfte Al-Sisi auch hoffen, sich bei den USA in ein gutes Licht zu rücken. Dort wird bald eine Entscheidung über die Freigabe von Militärhilfe in Höhe von 300 Millionen Dollar (255 Mio. Euro) an Ägypten erwartet. Die US-Regierung kann diesen Teil von jährlich insgesamt 1,3 Milliarden Dollar Militärhilfe zurückhalten wegen der Menschenrechtslage in Ägypten.

Die Regierung in Kairo hatte hier zuletzt Verbesserungen versprochen. Menschenrechtsorganisationen beschreiben die Zustände im Land seit Jahren aber als verheerend. dpa

Premiere

»Übergriffe gegen uns sind mittlerweile Alltag«

Anfeindungen, Behinderungen, Drohungen und Übergriffe: Ein neuer Film dokumentiert die Pressefeindlichkeit bei vielen Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin. Die Journalisten-Union warnt vor den Folgen für die Pressefreiheit hierzulande

von Markus Geiler  28.10.2025

Stellungnahme

Das sagt das ZDF zur Kritik aus der Union

Der getötete Angestellte der Produktionsfirma Palestine Media Production sei kein ZDF-Mitarbeiter gewesen. Zuvor wurde bekannt, dass er Hamas-Mitglied war

 28.10.2025

Nordwesten

Jüdisches Museum für Hamburg?

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) will Lücke in der zweitgrößten deutschen Stadt schließen

 28.10.2025

Faktencheck

Marcel Reich-Ranicki sprach nie von »Schuldkult als Dauerimpfung«

Wie der gestorbene Literaturkritiker für aktuelle Polit-Debatten auf Social Media genutzt wird – und wie seine echten Aussagen aus Lebzeiten tatsächlich klingen

 28.10.2025

New Yorker Bürgermeisterwahlen

Zohran Mamdanis Vorsprung schrumpft

Viele Wähler unterstützen den früheren Gouverneur Andrew Cuomo nicht, weil sie ihn lieben, sondern da sie einen Sieg des Israelhassers Mamdani verhindern wollen. Wird dies klappen?

 28.10.2025

Berlin

Union: ZDF muss über Hamas-Mitglied bei Produktionsfirma aufklären

Politiker von CDU und CSU, darunter Ottilie Klein, kritisieren das ZDF scharf, nachdem bekannt wurde, dass ein vom Sender beschäftigter Mann in Gaza Mitglied der Terrorgruppe war

 28.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer wie der Imam den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

München

Europäische Rabbiner sagen Baku-Konferenz aus Sicherheitsgründen ab

Rund 600 Teilnehmer aus aller Welt sind angemeldet. Viel Geld war in die Vorbereitung geflossen

von Imanuel Marcus, Mascha Malburg  28.10.2025 Aktualisiert

Rom

Eklat durch NS-Vergleich bei interreligiösem Kongress

Der Dialog zwischen katholischer Kirche und Judentum ist heikel. Wie schwierig das Gespräch sein kann, wurde jetzt bei einem Kongress in Rom schlagartig deutlich. Jüdische Vertreter sprachen von einem Tiefpunkt

von Ludwig Ring-Eifel  27.10.2025