Waffenruhe

Israels Armee bereitet sich auf Aufnahme der Geiseln vor

Anfang des Jahres wurden zuletzt Geiseln von der Hamas freigelassen, darunter Liri Albag (Archivfoto) Foto: IDF-Spokesperson

Nach offiziellem Inkrafttreten der Feuerpause im Gazastreifen bereitet sich das israelische Militär auf die Aufnahme der Geiseln vor, die innerhalb einer 72-Stunden-Frist von den Terroristen der Hamas übergeben werden sollen. »Wir begleiten die Familien der Geiseln weiterhin und bleiben in engem Kontakt mit ihnen«, sagte Armeesprecher Effie Defrin am Freitag. Die Vorbereitungen würden »mit der nötigen Sensibilität, Verantwortung und großer Vorfreude« getroffen.

Da die voraussichtlich 20 noch lebenden der insgesamt 48 Geiseln möglicherweise auf einmal übergeben werden, wurde der Erstaufnahmekomplex den Angaben zufolge erweitert, hieß es. So gebe es persönliche Betreuungsdienste, Privatzimmer und medizinische Versorgung. In dem Komplex sollen die Rückkehrer ihre Familienmitglieder zum ersten Mal wiedersehen. Daher wurde auch ein eigener Bereich für die Familien eingerichtet. Von der Erstaufnahme aus sollen die dann ehemaligen Geiseln in Krankenhäuser zur weiteren Behandlung geflogen werden und dort auch weitere Angehörige treffen.

Angesichts der in den vergangenen Monaten veröffentlichten Geiselvideos der islamistischen Hamas herrscht in Israel und besonders bei den Angehörigen große Sorge, in welchem körperlichen und seelischen Zustand die Betroffenen nach zwei Jahren in der Gewalt der Hamas sind. In den Videos waren die dort in Tunneln gezeigten Geiseln stark unterernährt und schwer von der Gefangenschaft gezeichnet. dpa/ja

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