Israel

Israelische Armee geht juristisch gegen ultraorthodoxe Deserteure vor

Auch Charedim sollen Einberufungsbescheide bekommen. Foto: picture alliance/dpa

Strengreligiöse jüdische Männer, die den Einberufungsbefehl in die israelische Armee verweigern, müssen künftig mit Strafverfolgung rechnen. Wehrpflichtige, die sich nicht gemäß ihrem Bescheid melden, würden als Deserteure betrachtet und unterlägen strafrechtlichen Sanktionen, erklärte die Armee laut israelischen Medienberichten am Freitag.

1.000 Haftbefehle ausgestellt

Laut einem Bericht der Zeitung »Times of Israel« unter Berufung auf Militärquellen wurden bereits Verfahren gegen ultraorthodoxe Wehrpflichtige eingeleitet, die sich nicht zum Wehrdienst gemeldet haben, und rund 1.000 Haftbefehle ausgestellt worden. Konkrete Angaben zu den geplanten Sanktionen machte die Armee demnach nicht. Die Armee betonte, man unternehme große Anstrengungen, die strengreligiös-jüdischen Männer unter Bedingungen zu rekrutieren, die es ihnen ermöglichten, ihre religiösen Überzeugungen und ihren Lebensstil beizubehalten.

Die Wehrpflicht von ultraorthodoxen Männern (Haredim) sorgt seit langem für Streit in Israel. Zuletzt hatte das Oberste Gericht geurteilt, eine allgemeine Wehrpflichtbefreiung für Haredim habe keine Rechtsgrundlage. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete daraufhin die umgehende Rekrutierung von 3.000 Haredim an. Medienberichten zufolge gelten rund 67.000 Ultraorthodoxe als wehrdienstfähig. kna

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