New York

Israel ernennt Danny Danon zum UN-Botschafter

Danny Danon war bereits von 2015 bis 2020 UN-Botschafter Foto: copyright (c) Flash90 2017

Die israelische Regierung hat den Knesset-Abgeordneten Danny Danon ein zweites Mal zum Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN) ernannt. Das Kabinett beschloss die Personalie am Sonntag einstimmig, wie israelische Medien berichteten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Außenminister Israel Katz hatten Danon vor drei Wochen für die Top-Vertreterposition am UN-Sitz in New York nominiert.

Danon (53) löst den bisherigen Botschafter Israels bei den UN, Gilad Erdan (53), ab. Dieser war wiederum 2020 Danons Nachfolger auf dem Posten gewesen. 

Erdan hatte immer wieder mit dramatischen Auftritten für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach dem beispiellosen Massaker von Terroristen aus dem Gazastreifen mit 1200 Toten im Süden Israels steckte er sich etwa vor dem Weltsicherheitsrat einen gelben Davidstern mit den Worten »Never Again« (»Nie wieder«) ans Revers. Dies erinnerte an Sterne, die die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.

Danon ist derzeit Abgeordneter der rechten Regierungspartei Likud in der Knesset (Parlament). Er gilt als streitbarer Verfechter der Anliegen seines Landes. Nach seiner Ernennung sagte er, er sei stolz darauf, »in diesen kritischen Zeiten« erneut dem Staat Israel dienen zu dürfen. 

Israel steht in verschiedenen UN-Gremien wegen der hohen Opferzahl und den schweren Zerstörungen im Gaza-Krieg, den das Massaker vom 7. Oktober ausgelöst hatte, in der Kritik. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag, das höchste UN-Gericht, untersucht derzeit Genozid-Vorwürfe, die Südafrika wegen der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen erhoben hatte. Israel weist diese Vorwürfe entschieden zurück. 

»Wenn in diesen Tagen der diplomatische Terror (gegen Israel) sein Haupt erhebt, bin ich fest entschlossen, erhobenen Hauptes für die Wahrheit einzustehen, für das Volk von Israel und seine Zukunft in diesem Land«, sagte Danon am Sonntag. dpa

Ramat Gan

Die heimlichen Heldinnen und Helden

Wie gingen die Menschen in Elternheimen mit den ständigen Raketenalarmen um? Ein Mitarbeiter berichtet von seinen Erfahrungen

von Oliver Vrankovic  25.06.2025

Umfrage

Likud nach Angriffen auf Irans Atomprogramm leicht gestärkt

Der TV-Sender Kanal 12 hat eine erste Wählerbefragung seit den Angriffen auf den Iran durchgeführt. Bei Neuwahlen sähe die Knesset grundlegend anders aus

 25.06.2025

Meinung

Der Richtige zur richtigen Zeit

Die Geschichtsschreibung wird in 20 Jahren womöglich feststellen, dass Israels Premier Netanjahu das jüdische Volk vor einer erneuten Vernichtung gerade noch rechtzeitig bewahrt hat

von Helmut Kuhn  25.06.2025

Interview

»Ziel erreicht«

Matan Kahana über die Waffenruhe, den Erfolg der Angriffe auf den Iran und seinen ganz persönlichen Blick auf die Mission der israelischen Luftwaffe

von Detlef David Kauschke  25.06.2025

Konflikt

»Dieser Krieg ist vorbei«

Israel und Iran haben nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe einer Waffenruhe zugestimmt – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump auf Premier Netanjahu

von Sabine Brandes  25.06.2025

Israel

Raketen und Routine

Zwischen Sirenen, Schlaflosigkeit und der Sehnsucht nach Normalität: Wie unsere Korrespondentin in Tel Aviv während der Angriffe des Iran Familie, Beruf und Hoffnung im Ausnahmezustand zusammengehalten hat

von Sabine Brandes  25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Gazastreifen

Sieben Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Terroristen platzierten eine Bombe an dem Schützenpanzer, in dem die sieben Männer saßen

 25.06.2025

Gesprächsfetzen

Morgens, vier Uhr, im Bunker

Unsere Israel-Korrespondentin hat im Schutzraum unter der Erde gelauscht

von Sabine Brandes  25.06.2025