Israel hat in einem Spezialeinsatz in Syrien die sterblichen Überreste eines Soldaten geborgen, der 1982 im Libanonkrieg gefallen und seitdem vermisst worden war. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, es handele sich um eine gemeinsame Operation des Auslandsgeheimdienstes Mossad und der Armee.
Der Panzersoldat Zvi Feldman war demnach während eines Kampfes bei Sultan Jakub gefallen und galt seitdem als verschollen. Dort hatte es eine Schlacht zwischen israelischen und syrischen Truppen gegeben, mehrere israelische Soldaten galten danach als vermisst. Die israelische Armee teilte mit, die Leiche Feldmans sei »im Herzen Syriens« gefunden und nach Israel gebracht worden. Er sei mithilfe von DNA-Tests identifiziert worden. Netanjahu sei anwesend gewesen, als die Familie informiert wurde.
Gefährlicher Einsatz mitten in Syrien
Das israelische Nachrichtenportal »Ynet« berichtete, Mossad-Mitarbeiter hätten ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die Leiche von Feldman zu finden. Sie seien fünf Monate lang weit von der israelischen Grenze entfernt in Syrien im Einsatz gewesen. Die Operation habe noch vor dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad begonnen. Die Mitarbeiter, bei denen es sich nicht um Israelis gehandelt habe, hätten immer wieder heimlich auf einem bewachten Friedhof gegraben. Wo genau sich dieser befindet, wurde nicht erwähnt. »Sie haben Fundstücke gebracht, und nach einem DNA-Test wussten wir, dass wir am richtigen Ort sind«, sagte einer der namentlich nicht genannten Beteiligten an der Operation. Auch der Fund des Overalls von Feldman sei ein wichtiges Indiz gewesen.
Vor sechs Jahren war bereits die Leiche eines zweiten Soldaten übergeben worden, der damals ebenfalls getötet worden war. Russland hatte Israel damals bei der Suche nach den sterblichen Überresten des Soldaten geholfen. Laut Kremlchef Wladimir Putin wurden die Überreste von russischen Spezialeinheiten bei einem Einsatz in Syrien entdeckt. Israel ließ später zwei syrische Gefangene frei, offensichtlich als Gegenleistung für die Übergabe der Leiche. dpa/ja