Jerusalem

Impfkampagne gegen Polio-Ausbruch

Ein Kind erhält eine Polio-Impfung. Foto: Copyright (c) Flash90 2013

Israel versucht nach einem Ausbruch von Impfpolio in Jerusalem mit einer Impfkampagne die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Bisher seien rund 20.000 Personen geimpft worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend mit. Die Kampagne wurde gestartet, nachdem Anfang März Impfpolio bei einem vierjährigen Kind in Jerusalem entdeckt worden war.

Symptom Das Kind war selbst nicht geimpft und hatte sich durch eine Polio-Lebendimpfung einer anderen Person infiziert. Mittlerweile sind demnach sechs solche Fälle bekannt, zumindest einer davon mit Symptomen. Alle Betroffenen seien ungeimpft gewesen.

Das Gesundheitsministerium untersucht zudem landesweit das Abwasser auf Polio-Viren. Entsprechende Funde seien bereits in mehreren Städten gemacht worden, hieß es.

Israel impft seit 2013 erneut den Lebendimpfstoff gegen das Polio-Virus, seit 2014 in einer Kombination mit dem Totimpfstoff. Die Behörden hatten 2013 Wildpolioviren im Abwasser im Süden des Landes entdeckt. Der Lebendimpfstoff gilt als wirksamer als der Totimpfstoff, birgt allerdings die Gefahr der Infektion für ungeimpfte Personen mit von Geimpften ausgeschiedenem Poliovirus.

Dokumentation Israel begann 1957 mit der Impfung gegen das Poliovirus. Den letzten dokumentierten Fall von Wildpolio gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1988.

Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, sie kann Lähmungen auslösen und zum Tod führen. Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen geben. Verbreitet wird das hochansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung für Polio gibt es bisher nicht.

Anfang März war ein Wildpolio-Fall in Malawi entdeckt worden, der erste seit Jahren in Afrika. Bis dahin hatten alle Länder, bis auf Afghanistan und Pakistan, Wildpolio nach offizieller Erfassung besiegt. dpa

Konflikt

»Dieser Krieg ist vorbei«

Israel und Iran haben nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe einer Waffenruhe zugestimmt – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump auf Premier Netanjahu

von Sabine Brandes  25.06.2025

Israel

Raketen und Routine

Zwischen Sirenen, Schlaflosigkeit und der Sehnsucht nach Normalität: Wie unsere Korrespondentin in Tel Aviv während der Angriffe des Iran Familie, Beruf und Hoffnung im Ausnahmezustand zusammengehalten hat

von Sabine Brandes  25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Gazastreifen

Sieben Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Terroristen platzierten eine Bombe an dem Schützenpanzer, in dem die sieben Männer saßen

 25.06.2025

Gesprächsfetzen

Morgens, vier Uhr, im Bunker

Unsere Israel-Korrespondentin hat im Schutzraum unter der Erde gelauscht

von Sabine Brandes  25.06.2025

Jerusalem

Netanjahu warnt Teheran: Atomprogramm nicht wiederherstellen

Israels Regierungschef Netanjahu spricht von einem »historischen Sieg«. Kurz vor Beginn einer Waffenruhe habe Israel dem Iran »den schwersten Schlag seit Kriegsbeginn« versetzt

 25.06.2025

Nahost

Israel will Kampf gegen »iranische Achse« fortsetzen

Generalstabschef Ejal Zamir betont unterdessen: »Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza«

 25.06.2025 Aktualisiert

Interview

»Geiseln nach Hause – Gazakrieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Israel-Iran-Krieg

Die harten Zahlen des Krieges

Das Taub Center für sozialpolitische Studien in Israel veröffentlicht nach zwölf Tagen erste Daten

von Sabine Brandes  24.06.2025