Katastrophe

Heftige Brände in Haifa

Löschflugzeug über Haifa Foto: Flash 90

Mehr als 60.000 Israelis müssen sofort ihre Häuser verlassen, um sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen. Es sind die schlimmsten Brände seit 2010, als ein massives Feuer im Carmelgebirge 42 Menschen tötete und Hunderte Hektar Wald niederbrannte.

Doch mittlerweile bedrohen die Feuer nicht nur Dörfer und Kleinstädte, sondern auch verschiedene Viertel in Haifa, der Großstadt im Norden des Landes. In einigen dieser Gegenden ist die Stromversorgung zusammengebrochen, berichtet der Fernsehkanal 10. Mindestens bis Freitagfrüh werde es keinen Strom geben. Die Brände breiten sich immer weiter aus. Verletzte gab es bislang nicht.

Brandstiftung 800 Polizisten sind in der Stadt, um Plünderungen und andere Formen von Gewalt zu verhindern. In Schuafat, einem Stadtteil von Ostjerusalem, kämpfen die Feuerwehrleute seit dem Abend gegen immer neue Brandherde. Bei einigen Feuern im Land soll es sich um Brandstiftung handeln, heißt es seitens der Regierung. »Jede einzelne Flamme, die absichtlich entzündet wurde, oder der Aufruf zur Brandstiftung, ist Terrorismus und wird als solcher behandelt werden«, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Am Donnerstagnachmittag wies er das Außenministerium an, den amerikanischen »Supertanker« anzufragen, der bereits vor fünf Jahren half, die Feuer nach vier Tagen zu löschen.

Das Ministerium bestätigte, dass das Mega-Löschflugzeug binnen 28 Stunden in Israel ankommen werde. Es handelt sich dabei um eine für Spezialeinsätze umgebaute Boeing 747. Auch eine dritte russische Maschine und zwei Flugzeuge aus Frankreich sind auf dem Weg.

Hilfe Verschiedene Häuser in der Ortschaft Nirit in der Nähe des Landeszentrums hatten am Nachmittag Feuer gefangen. Mittlerweile ist es den Einsatzkräften gelungen, diese zu löschen, doch an immer mehr Orten brechen neue Brände aus.

Währenddessen ist eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgebrochen. Verschiedene Gemeinden bieten Familien, die ihr Zuhause verloren haben oder zeitweilig räumen müssen, an, bei ihnen zu wohnen. Die Informationen werden über die sozialen Netzwerke und WhatsApp-Gruppen verbreitet.

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