Taifun Haiyan

Hand in Hand

Wir haben dem Baby das Weiterleben ermöglicht.»: Sachlich und undramatisch beschreibt Sanitäter Philipp Merkt (28) seinen Einsatz auf den vom Taifun «Haiyan» schwer getroffenen Philippinen, wo er zurzeit gemeinsam mit israelischen Helfern ist. Einem völlig dehydrierten Kleinkind hatte der Freiwillige, der aus Neuhausen bei Stuttgart kommt, eine Infusion gelegt und es dann für den Transport in ein Krankenhaus vorbereitet. Doch viele Hospitäler auf den Philippinen sind zerstört – oder völlig überfüllt.

Deswegen behandeln die Helfer in Zusammenarbeit mit der neu gegründeten gemeinnützigen deutsch-israelischen Organisation «Shai Fund», die unter anderem mit der israelischen NGO IsraAID, zusammenarbeitet, viele Verletzte und Traumatisierte an Ort und Stelle.

Poliklinik «In Ormok, wo wir arbeiten, sind die örtlichen Polikliniken zusammengebrochen – die meisten Häuser haben keine Dächer mehr. Wir waren dennoch vor Ort – und haben dort, wo sie normalerweise Hilfe suchen, Hunderte von Menschen behandelt», sagt Voni Glick, Leiter des mittlerweile zwölfköpfigen Teams von IsraAID – darunter Ärzte, Sanitäter, Krankenschwestern und Psychologen.

Mit Katastrophen hat seine Organisation Erfahrung: Unter anderem hat IsraAID schon in Haiti, im Südsudan und in Japan nach dem Tsunami Hilfe geleistet. In Ormok, südlich der Stadt Tacloban, sind 97 Prozent aller Gebäude durch den Taifun beschädigt. Insgesamt hat die Katastrophe Anfang November Tausende von Todesopfern gefordert und hat Millionen Menschen auf den Philippinen obdachlos gemacht.

Kombination Schnittwunden behandeln, Infektionen eindämmen, die durch Aas, Müll oder verunreinigte Gewässer entstanden sind, akute Asthma-Anfälle lindern: So beschreibt Philipp Merkt seine Tätigkeit in den vergangenen Tagen. Seit dem 29. November ist der Schwabe in Ormok, arbeitet gemeinsam mit Kollegen von den deutschen Johannitern – und lobt auch die Kooperation mit den Israelis: Das Schönste sei, dass die verschiedenen Herangehensweisen zu arbeiten, von beiden Seiten respektiert würden. Ähnlich äußert sich auch Voni Glick: «Die Deutschen sind organisiert und logisch, die Israelis sind gewohnt zu improvisieren. Diese Kombination ist ausgesprochen zu empfehlen.»

Zunächst war das Team von IsraAID Mitte November in der Stadt Tacloban aktiv geworden, bevor es vier Tage später nach Ormok weiterreiste. «Wir gelangen auch in Dörfer, in denen viele Menschen bereits vor dem Taifun schon sehr lange Zeit keinen Arzt mehr gesehen haben», sagt IsraAID-Direktor Shahar Zahavi der Jüdischen Allgemeinen. Wichtig sei aber nicht nur medizinische Behandlung, sondern auch psychologische Unterstützung.

Trauma Vor Ort würden verschiedene Arten nonverbaler Therapie und Kunsttherapie eingesetzt. Gemeinsam mit örtlichen Behörden und eigenen Experten arbeite IsraAID bereits an einem Langzeitplan für Traumahilfe.

«Wir hoffen, dass wir die nächsten beiden Jahre Freiwillige und Experten vor Ort haben können», sagt Zahavi. Finanziert würde die Arbeit vor allem durch jüdische Spender aus den USA und Kanada.

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Israel

Katz: Armee plant weitere Maßnahmen gegen Bedrohung durch Mullahs

Die Streitkräfte müssten sich darauf vorbereiten, den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern, so der Verteidigungsminister

 04.07.2025

Gazastreifen

Ultimatum: Trump gibt Hamas 24 Stunden

Noch ist unklar, ob die Terroristen der Waffenruhe zustimmen werden

 04.07.2025

Erstmals seit Hamas-Massakern

Benjamin Netanjahu besucht Kibbuz Nir Oz

Der Ministerpräsident traf sich dort auch mit einer seiner schärfsten Kritikerinnen: Einav Zangauker, Mutter der Geisel Matan Zangauker

 04.07.2025

Geiseln

Bar und Maxim flehen um ihr Leben

Angehörige veröffentlichen ein Hamas-Propagandavideo der beiden jungen israelischen Männer

 03.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Nahost

Hamas-Chefs sollen Waffen abgeben

Katar fordert Anführer der Terrororganisation im Ausland auf, »guten Willen« für einen Deal zu zeigen

von Sabine Brandes  03.07.2025

Brüssel

Chef der Gaza-Stiftung bestreitet Berichte über Todesopfer

Ihm seien keine gewalttätigen Vorfälle bekannt, erklärte Johnnie Moore, Chef der Gaza Humanitarian Foundation, bei seiner ersten Pressekonferenz in dieser Rolle. Über die Finanzierung der Stiftung schwieg er

 03.07.2025

Kommentar

Liebe statt Tod

Die israelische Armee kämpft für unsere Freiheit, auch die der verlorenen Seelen auf dem Glastonbury-Musikfestival, die den Tod israelischer Soldaten gefordert haben

von Frank Schmiechen  03.07.2025