Nahost

Trump sieht weiter Chance auf Waffenruhe in Gaza

Hamas-terroristen in Gaza Foto: picture alliance / Anadolu

Die palästinensische Terrororganisation Hamas stimmt Medienberichten zufolge der Freilassung von zehn der 50 Geiseln zu, die sie seit 643 in ihren Tunneln festhält. Zugleich sehen die Aggressoren bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg aber weiter ungelöste Streitpunkte.

Man habe sich bei den laufenden indirekten Verhandlungen bereit erklärt, zehn Geiseln freizulassen, hieß es. Weiter verhandelt würden jedoch noch die Frage der Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und »echte Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand«.

Dabei ist es die Hamas selbst, die mit ihrem Krieg die Versorgung abschnitt, die ihrer eigenen Bevölkerung Hilfsgüter stiehlt und diese anschließend an sie verkauft. Auch brach die Terrororganisation am 7. Oktober 2023 mit dem von ihr begonnenen Krieg den zuvor geltenden Waffenstillstand.

Angriff der Huthi

Die US-Regierung hatte zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe bis Ende dieser Woche geäußert – Präsident Donald Trump hält nun aber auch die nächste Woche für möglich. Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe im Gazastreifen halte, sagte der Republikaner: »Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche.«

Trump hatte sich in den vergangenen Tagen zwei Mal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington getroffen und über Gaza gesprochen.

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Unterdessen gab es am frühen Morgen in Israel wieder Raketenalarm. Es sei erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Die Huthi-Terroristen im Jemen greifen seit Beginn des Krieges immer wieder Israel sowie Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen.

Israels Armee teilte unterdessen mit, sie habe mit der Umstellung der Stadt Beit Hanun im Norden Gazas begonnen. »Die Truppen sind im Einsatz, um Terroristen auszuschalten und die terroristische Infrastruktur sowie die militärischen Kapazitäten der Hamas in dem Gebiet zu zerstören.« In Beit Hanun waren am Montag fünf israelische Soldaten durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet worden.

Schiff versenkt

Nach US-Angaben versenkte die Miliz im Roten Meer das Handelsschiff »Eternity C« und tötete dabei Menschen. Die genaue Zahl ist unklar. Zudem seien viele überlebende Crewmitglieder »festgenommen« worden, hieß es in einer Nachricht der diplomatischen Vertretung der USA im Jemen auf X.

»Wir fordern ihre sofortige und bedingungslose Freilassung«, hieß es. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Huthi teilten mit, mehrere Besatzungsmitglieder des Schiffes seien »gerettet« und an einen »sicheren Ort« gebracht worden.

Bundesaußenminister Johann Wadephul will derweil heute in Wien mit seinem israelischen Kollegen Gideon Sa’ar sowie Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger über Gaza und das iranische Nuklearprogramm sprechen. dpa/ja

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