Gaza

Hamas-Gericht verurteilt angebliche Kollaborateure zum Tode

Vorbereitung einer Hinrichtung im Gazastreifen 2013 Foto: imago/ZUMA Press

Im Gazastreifen sind insgesamt sechs Palästinenser wegen angeblicher Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt worden. Weitere seien zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Vier Todesurteile seien im September und Oktober gefällt worden, teilte ein Militärgericht der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am Donnerstag mit. Hintergründe für die Verurteilungen wurden nicht bekannt gegeben.

informationen Bereits vergangene Woche wurden die Todesurteile für zwei 30 und 43 Jahre alte Männer wegen angeblicher Weitergabe sensibler Informationen an Israel veröffentlicht.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zuletzt hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Todesurteile im Jahr 2016 vollstreckt. Damals hatte die Organisation drei verurteilte Mörder hinrichten lassen. Seither wurden weitere Todesurteile verhängt, aber nicht vollstreckt.

INFORMANTEN Das Gericht gab bekannt, es habe »gegen eine Reihe von Informanten Urteile verhängt, darunter sechs Todesurteile [und] andere Urteile, die zwischen lebenslänglich und zeitweiliger Zwangsarbeit variieren, sowie einen Freispruch«.

Die Hamas, welche von der Europäischen Union und Israel als terroristische Vereinigung eingestuft wird, geht rigoros gegen angebliche Kollaborateure mit dem jüdischen Staat vor. Im Jahr 2018 verurteilte ein Militärgericht in Gaza sechs Menschen wegen Spionage zum Tode, darunter eine Frau. Im Jahr zuvor wurden drei Personen, die wegen der Ermordung eines Hamas-Kommandeurs verurteilt worden waren, gehängt oder von einem Erschießungskommando in aller Öffentlichkeit erschossen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Hamas versprach am Donnerstag, dass Kollaborateure, die sich den Behörden stellten, mit milderen Strafen rechnen könnten. Die ergangenen Urteile erfüllten »alle rechtlichen Verfahren« im Hinblick auf rechtliches Gehör und ein faires Verfahren, so die Stellungnahme weiter.

PRAXIS Kurz vor den letzten Exekutionen hatten Hamas-Abgeordnete allerdings eine neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen gebilligt. Diese widersprach der bis dato gültigen Praxis, nach der alle Todesurteile von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah im Westjordanland gebilligt werden mussten.

Seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2007 sind mehr als 130 Menschen zum Tode verurteilt und mindestens 25 Menschen von ihnen hingerichtet worden. Menschenrechtsorganisation haben die Machthaber in Gaza wiederholt aufgefordert, die Todesstrafe nicht mehr anzuwenden. dpa/ja

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  28.12.2025 Aktualisiert

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025

Hintergrund

Die Zukunft von Nahost auf der Tagesordnung

Der israelische Premierminister Netanjahu reist am Sonntag nach Mar-a-Lago, um US-Präsident Trump zu treffen

von Sabine Brandes  28.12.2025

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025