Die islamistische Terrororganisation Hamas bietet nach Aussagen ihres Auslandschefs Khaled Meshaal eine »Einlagerung« ihrer Waffen im Gazastreifen an, will sie aber entgegen dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump nicht abgeben. Eine Entwaffnung sei für einen Palästinenser gleichbedeutend mit »dem Entzug der Seele«, sagte Meshaal in einer Sendung des arabischen TV-Senders Al Jazeera. Der mit einer UN-Resolution abgesicherte Friedensplan sieht die Entwaffnung der Hamas in einer zweiten Phase vor, die nach Trumps Worten »ziemlich bald passieren« werde.
Nach der kürzlichen Übergabe einer weiteren Leiche durch die Hamas an Israel befindet sich mit Ran Gvili nur noch eine tote Geisel im Gazastreifen. Sollte auch sie bald übergeben werden und Israel im Gegenzug 15 palästinensische Leichen aushändigen, wären die Verpflichtungen beider Seiten im Rahmen der ersten Phase von Trumps Friedensplans erfüllt. Ob der Übergang zur zweiten Phase jedoch gelingt, bleibt abzuwarten. Diese sieht neben der Hamas-Entwaffnung die Einsetzung einer internationalen Stabilisierungstruppe (ISF) in Gaza vor.
Dazu sagte Meshaal, die Hamas lehne jede Form der »Besatzung« ab, habe aber keinen Einwand dagegen, wenn es eine internationale Stabilisierungstruppe an den Grenzen Gazas gebe. Laut dem Friedensplan soll eine Übergangsregierung aus unpolitischen palästinensischen Fachleuten eingerichtet werden. Zudem soll es für eine Übergangszeit einen »Friedensrat« geben, dem US-Präsident Trump vorsteht. Meshaal, dessen Terrororganisation seit der Machtübernahme im Jahr 2006 keine einzige Wahl mehr abgehalten hat, sagte, die Palästinenser sollten selbst entscheiden, wer sie regiere. dpa/ja