London

Großbritannien sanktioniert Minister Smotrich und Ben-Gvir

Itamar Ben-Gvir (l.) von der rechtsextremen Otzma-Yehudit-Partei und Bezalel Smotrich vom Religiösen Zionismus Foto: Flash90

Großbritannien hat die ultrarechten israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir wegen radikaler Äußerungen zum Umgang mit der Bevölkerung im Gazastreifen mit Sanktionen belegt. Australien, Kanada, Neuseeland und Norwegen sanktionierten die Minister ebenfalls.

Ben-Gvir und Smotrich hätten »zu extremistischer Gewalt und schwerwiegenden Verstößen gegen die palästinensischen Menschenrechte angestiftet«, sagte der britische Außenminister David Lammy der BBC zufolge. Die Sanktionen umfassen ein Einreiseverbot sowie das Einfrieren von Vermögenswerten.

Smotrich hatte mit einer »totalen Zerstörung« des Gazastreifens gedroht, in dem die israelische Armee Krieg gegen die Terroristen der Hamas führt. Er sagte, die Einwohner sollten ganz im Süden des Küstenstreifens in einer »humanitären Zone« konzentriert werden. Von dort aus sollten die Einwohner dann in großer Zahl das Gebiet verlassen und in Drittländer gehen. Ben-Gvir hatte sich strikt gegen die Wiederaufnahme humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach Israels Blockade ausgesprochen.

Israel reagiert empört

Israels Außenminister Gideon Saar sagte, es sei »empörend«, dass gewählte Vertreter und Mitglieder der Regierung solchen Maßnahmen ausgesetzt seien. In der kommenden Woche werde es dazu eine Sondersitzung der Regierung geben, um eine Antwort auf die »inakzeptable« Entscheidung zu erarbeiten.

Smotrich und Ben-Gvir gehören der rechten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an - aber nicht dessen Partei: Smotrich ist Finanzminister, Ben-Gvir Polizeiminister. Beide sind Vertreter ultrarechter Parteien in der Regierungskoalition.

Großbritannien ist international zu einem der größten Kritiker der israelischen Regierung geworden. Die Briten hatten wegen Israels Vorgehen im Gaza-Krieg mehrfach mit schärferen Reaktionen gedroht. Premierminister Keir Starmer hat sich mehrfach für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. dpa/ja

Meinung

Was ist mit dieser Fahne los?

Warum die Palästinenserfahne symbolisch so aufgeladen ist und nicht nur für einen Palästinenserstaat, sondern auch für Antizionismus steht. Ein Erklärungsversuch

von Nicole Dreyfus  30.07.2025

Debatte

Geiselfamilien kritisieren Anerkennung Palästinas

Die Ankündigung von immer mehr Staaten, Palästina als Staat anzuerkennen, stößt in Israel auf wenig Gegenliebe. Von einer »Belohnung des Terrorismus« sprachen nun auch Angehörige israelischer Geiseln im Gazastreifen

 30.07.2025

Nachrichten

Kibbuz, Tabletten, Hochzeit

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  30.07.2025

Manila/Tel Aviv

Frühere Hamas-Geisel aus den Philippinen nennt Tochter Yisraela

Galinor »Jimmy« Pacheco nennt sein Kind nach seinem ehemaligen Gastland als Zeichen seiner Verbundenheit mit dem jüdischen Staat

 30.07.2025

Krieg

Netanjahu: Hamas größtes Hindernis für Geisel-Deal

Die Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen sind ins Stocken geraten. Israels Regierungschef macht dafür die Hamas verantwortlich, die sich weiterhin weigert, die Geiseln freizulassen.

 30.07.2025

Griechenland

Israelische Touristen mit Flaschen beworfen

Schon wieder wurde das Kreuzfahrtschiff MS Crown Iris zum Ziel israelfeindlicher Aktivisten. Dieses Mal konnten die Passagiere das Schiff verlassen, doch die Reisebusse wurden attackiert

 29.07.2025

Geisel

Joshua Mollel wollte lernen

Der Tansanier war Landwirt und machte ein Praktikum in Israel, als er von der Hamas ermordet wurde

von Sabine Brandes  29.07.2025

Berlin

Kanzler Merz berät mit Jordaniens König über Luftbrücke

Zurzeit seien zwei Transportmaschinen der Bundeswehr auf dem Weg nach Jordanien, so der Bundeskanzler

 29.07.2025

Gazastreifen

Komplexe Krise

Wie viele Lebensmittel kommen wirklich in den Gazastreifen und wie viel davon kommt bei den Menschen an? Eine Analyse

 29.07.2025