Justiz

Gnadengesuch abgelehnt

Im Dezember 2010 wurde Mosche Katsav zu sieben Jahren Haft verurteilt. Foto: Flash 90

Der ehemalige Präsident und verurteilte Vergewaltiger Mosche Katsav muss im Gefängnis bleiben. Ohne eine Gegenstimme lehnte der Bewährungsausschuss sein Gnadengesuch am Mittwochabend ab. Bis heute zeigt Katsav weder Reue für seine Verbrechen noch Mitleid für die Opfer. Nach der Ablehnung befindet er sich wegen Suizidgefahr unter besonderer Beobachtung.

Katsav war im Dezember 2010 in zwei Fällen der Vergewaltigung und anderer sexueller Übergriffe für schuldig befunden und zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die sitzt er derzeit im Gefängnis ab. Vor Kurzem reichte er ein Gnadengesuch ein, um ein Drittel seiner Strafe wegen guter Führung streichen zu lassen.

begründung Doch der Ausschuss sah die Aussagen des 70-Jährigen nicht nur als wenig überzeugend, sondern sogar als verstörend an. Als Begründung für die Ablehnung hieß es: »Vor uns steht ein Gefangener, der die Straftaten, die er begangen hat, leugnet. Der trotz des Gerichtsurteils weiterhin seine Unschuld beteuert und nach wie vor versucht, seine Unschuld juristisch zu beweisen.«

Der Gefangene sehe sich selbst als Opfer und zeige indes keinerlei Empathie für die eigentlichen Opfer der Verbrechen. Er bemerkte wieder und wieder, welch hohen Preis er und seine Familie zahlen müsse. »Katsav spricht obsessiv über seine eigene Unschuld.« Der Bewährungsausschuss merkte zudem das problematische psychologische Befinden des ehemaligen Staatspräsidenten an.

zugeständnis Sein Anwalt jedoch bezeichnete die Ablehnung als ein Zugeständnis an die öffentliche Stimmung gegen seinen Mandanten. Viele andere, darunter Knessetabgeordnete und Frauenverbände, sahen die Entscheidung des Ausschusses als richtig und vorbildlich an.

Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte: »Katsav ist einer frühen Entlassung unwürdig. Weil er sich weigert, das Gerichtsurteil anzuerkennen, am Rehabilitationsprozess im Gefängnis teilzunehmen und weil er keinerlei Reue oder Verantwortung für seine Taten zeigt.«

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Glosse

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka. Andrea Kiewel hingegen freut sich

von Andrea Kiewel  10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025