Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Syrien unter russischer Vermittlung ist in der Nacht zum Freitag eine Israelin freigelassen worden. Die junge Frau sei auf dem Heimweg, teilte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Nach Medienberichten waren israelische Unterhändler nach Moskau geflogen, um sie dort abzuholen.
Israels Armee hatte als ersten Schritt am Donnerstag zwei Gefangene an Syrien übergeben. Die beiden Schäfer, die in den vergangenen Wochen nach Grenzübertritten in Israel festgenommen worden waren, seien mithilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) über den Quneitra-Grenzübergang auf den Golanhöhen nach Syrien gebracht worden, teilte die Armee mit.
quneitra Syrien bestätigte die Freilassung der beiden Gefangenen. Die zwei Männer seien in ihre Heimatorte in der Provinz Quneitra zurückgekehrt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Donnerstagabend.
Die Israelin hatte nach Angaben von Netanjahus Büro vor einigen Tagen die Grenze nach Syrien überquert. Im Bemühen um ihre Freilassung habe der Regierungschef zweimal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen. Nach israelischen Medienberichten handelte es sich um eine junge Israelin aus einer streng religiösen Siedlung. Sie habe die massiv gesicherte Grenze von den Golanhöhen aus überquert und sei auf der syrischen Seite festgenommen worden.
Nach Medienberichten hatten sich im Rahmen der Verhandlungen zwei Häftlinge in Israel geweigert, im Rahmen des Deals nach Syrien zu gehen. Sie stammten von den Golanhöhen und seien syrische Staatsangehörige. Daraufhin seien stattdessen die Schäfer freigelassen worden.
Russland hatte bereits 2019 dabei geholfen, die sterblichen Überreste eines israelischen Feldwebels von Syrien nach Israel zu bringen. Er war seit Juni 1982 nach einem Kampf im ersten Libanon-Krieg vermisst worden. Israel ließ damals im Gegenzug schrittweise insgesamt vier syrische Gefangene frei. Russland ist die wichtigste Schutzmacht der Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad. dpa