Israel

Gastronomen protestieren

Asylsuchende arbeiten oft in der Gastronomie. Foto: Flash90

Sie putzen Gemüse, waschen Teller, liefern das Essen aus und wischen den Boden, nachdem die Gäste gegangen sind. Doch damit könnte bald Schluss sein. Viele Aushilfen in der israelischen Gastronomie sind Asylsuchende aus ostafrikanischen Ländern. Eine von der Einwanderungsbehörde erlassene Verordnung soll die Migranten ab Oktober daran hindern, legal in einem Großteil von Israel zu arbeiten. Dementsprechend dürften sie dann nicht mehr in Jerusalem, Eilat oder Tel Aviv beschäftigt werden. Die meisten Migranten leben hier in den Ballungszentren.

Arbeitskräftemangel Inhaber von Lokalen und Läden sprechen sich gegen die Anordnung aus. Denn das Gesetz werde voraussichtlich zu einem ernsthaften Arbeitskräftemangel führen, insbesondere in der Restaurantbranche, sind sie sicher. »Israelis wollen diese Arbeit nicht machen. Wir finden niemanden für diese Jobs«, sagte David Hadar, der Bars in Tel Aviv betreibt, im Fernsehkanal 13. »Wenn diese Leute nicht mehr bei uns beschäftigt werden dürfen, müssten Arbeiter aus dem Ausland gebracht werden. Was soll das denn bringen?«

In einem Brief an Innenministerin Ayelet Shaked sprach sich der Verband der israelischen Handelskammern gegen die Entscheidung aus und schrieb, er werde versuchen, die Angelegenheit vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. In seinem Appell erklärte der Verband, »Menschen aufgrund ihrer Herkunft von der Arbeit abzuhalten, ist wie die Erfahrung der dunklen Tage für unsere Nation, als wir im Exil waren und einem systematischen und demütigenden Antisemitismus ausgesetzt waren«. Dies seien Maßnahmen, die für den Staat Israel nicht angemessen sind, führte der Vorsitzende Oriel Lin aus. »Es geht hier um Menschen.«

Schätzungsweise 30.000 Asylsuchende leben in Israel.

Schätzungsweise 30.000 Asylsuchende leben in Israel, die meisten aus kriegszerrütteten ostafrikanischen Ländern wie Eritrea und dem Sudan. Nur wenige haben in Israel Aufenthaltsrecht, die meisten werden lediglich geduldet.

Zudem ist nicht klar, wie die Menschen, die von dem Gesetz betroffen sind, ihren Lebensunterhalt verdienen werden, Zuwendungen vom Staat erhalten sie nicht. Shaked hat sich lange gegen ihre Integration ausgesprochen und argumentiert, dass sie in Wirklichkeit nur versuchen, ihr Leben in Israel wirtschaftlich zu verbessern.

Jerusalem

Saar bekräftigt Israels Unterstützung für Waffenruhe – und droht Hamas

Der israelische Außenminister wirft der internationalen Gemeinschaft »Heuchelei« vor. Sie kritisiere Israel, aber schweige zu Massenhinrichtungen der palästinensischen Terroristen

 23.10.2025

Ultraorthodoxe

Charedis vergleichen Wehrdienstverweigerer mit Hamas-Geiseln

Nach den Festnahmen von drei charedischen Männern werden die Plakate der verschleppten Menschen als Propaganda missbraucht

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

»Es ist alles ein großes Wunder«

Die nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas freigelassenen Israelis berichten von bohrendem Hunger, Folter und religiösem Zwang – aber auch von unerschütterlicher Hoffnung

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

Bis zur letzten Geisel

15 der 28 Toten sind bisher aus dem Gazastreifen zurück

von Sabine Brandes  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Nahost

Knesset stimmt für Annexion von Siedlungsgebieten im Westjordanland

Die USA kritisieren den Vorgang. »Der Präsident hat klar gesagt, dass wir das derzeit nicht unterstützen«, sagt Rubio vor seinem Abflug nach Israel

 23.10.2025

Sport

Olympisches Komitee bestraft Indonesien für Ausschluss Israels

Die Indonesier hatten wegen des Krieges gegen die Hamas ein Einreiseverbot für israelische Sportler verhängt

 22.10.2025

Gutachten

IGH: Israel muss UN-Hilfe in den Gazastreifen lassen

Der Internationale Gerichtshof kommt zu dem Schluss, dass die israelischen Behörden auch mit der UNRWA zusammenarbeiten müssen. Die israelische Regierung wirft dem Gericht vor, das Völkerrecht zu politisieren

 22.10.2025