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Fund, Stolz, Festnahme

Die goldenen Ringe aus der Davidsstadt Foto: Flash 90

Fund
Ein etwa 2300 Jahre alter Goldring mit einem roten Edelstein ist bei Ausgrabungen der Altertumsbehörde und der Universität Tel Aviv in der Davidsstadt in Jerusalem entdeckt worden. Dies ist der zweite Goldring, der innerhalb eines Jahres bei der gleichen Ausgrabung auftauchte. Eine Mitarbeiterin erklärte: »Wir haben die Erde in unmittelbarer Nähe der Ausgrabungsstätte gesiebt, und plötzlich zog mein Kollege den Goldring heraus. Als ich den Ring untersuchte, erkannte ich sofort, dass es sich um etwas Antikes handelte.«

Stolz
Im Juni begrüßt Tel Aviv wieder »voller Stolz seine Pride Parade als Symbol der Liebe, Gleichberechtigung und Solidarität«, heißt es aus der Stadtverwaltung. »Auch 2025 betonen wir die Bedeutung von Einheit und Inklusivität innerhalb der LGBTQ-Community.« Am 13. Juni werden Teilnehmer aus der ganzen Welt zur schillernden Parade unter dem Regenbogen erwartet. Pride-Events in Tel Aviv haben seit 1998 Tradition. Wie jedes Jahr gibt es tagsüber Veranstaltungen für die Community zu Themen wie Diversität und LGBTQ-Familien, während in den Klubs die Nacht zum Tag gemacht wird.

Festnahme
Sicherheitsbehörden haben mitgeteilt, dass ein amerikanisch-deutscher Staatsbürger am Sonntag aus Israel in die USA überstellt worden ist, der offenbar geplant hatte, die Tel Aviver Außenstelle der US-Botschaft anzugreifen. Gerichtsdokumenten zufolge habe der Mann am 19. Mai einen Sicherheitsmann vor dem Gebäude angespuckt. Der Wachmann versuchte daraufhin, ihn festzunehmen, doch der Angreifer habe sich befreien und flüchten können. Dabei habe er einen Rucksack zurückgelassen, in dem drei Molotowcocktails gefunden wurden. Er wurde später in seinem Hotel festgenommen.

Auszeichnung
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Patrick Cramer, hat die Bar-Ilan-Universität besucht, um »seine unerschütterliche Unterstützung für die israelische Wissenschaft und die akademische Gemeinschaft« auszudrücken. Cramer erhielt die Ehrendoktorwürde für seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Leistungen und sein mutiges Engagement gegen Antisemitismus. »Israel mag ein kleines Land sein, aber es verfügt über viele intelligente Menschen, viele starke Wissenschaftler und viel Talent. Sie sind sehr gut darin, wissenschaftliche Ergebnisse zu nutzen und in Anwendungen umzusetzen«, sagte Cramer. Es sei für ihn »selbstverständlich, mich gegen Antisemitismus auszusprechen und dafür zu sorgen, dass auch die nächste Generation versteht, dass wir Gruppen nicht diskriminieren dürfen, und auch unsere israelischen Kollegen nicht«.

Kritik
Jüngste Äußerungen des von Premier Benjamin Netanjahu als neuer Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet nominierten David Zini haben scharfe Kritik hervorgerufen. Kanal 12 berichtete, dass Zini die Kämpfe in Gaza vor hochrangigen Vertretern der Armee als »ewigen Krieg« bezeichnet habe. Netanjahu hatte Zini für den Posten nominiert, nachdem der Oberste Gerichtshof in der vergangenen Woche geurteilt hatte, dass der Premier bei der Entlassung von Ronen Bar im März einen Interessenkonflikt hatte. Der Schin Bet sei in die strafrechtlichen Ermittlungen gegen enge Mitarbeiter Netanjahus im Fall geleakter Dokumente und der »Qatargate-Affäre« verwickelt, so die Begründung. Nach dem Urteil teilte Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara dem Premier mit, dass ihm die Ernennung eines neuen Schin-Bet-Chefs untersagt sei. Netanjahu widersetzte sich. Daraufhin drohten Schin-Bet-Beamte mit Rücktritt, sollte Zini tatsächlich den Posten antreten. Die für Jerusalem und das Westjordanland zuständigen Koordinatoren bezeichneten die Nominierung »als politisch motiviert«. Der Vorsitzende der Nationalen Einheitspartei, Benny Gantz, forderte Zini auf, den Posten nicht anzunehmen. Die Ernennung gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs ziehe den Schin Bet »in den politischen Dreck«.

Flüge
Die Lufthansa Group hat bekannt gegeben, dass sie die Aussetzung aller Flüge von und nach Israel bis zum 15. Juni verlängert. Grund sei die anhaltende Instabilität in Nahost. Der Konzern bedauere die Unannehmlichkeiten für die Kunden und werde die weiteren Entwicklungen aufmerksam beobachten, heißt es. »Die Sicherheit von Passagieren und Crew hat für uns oberste Priorität«, so die Fluggesellschaft. Betroffene Passagiere können ihre Tickets kostenlos umbuchen oder stornieren.

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