Nachrichten

Fleisch, Literatur, Museum

Keine Kuh starb für dieses Steak. Foto: imago images/Cover-Images

Fleisch
Das Start-up »Aleph Farms« will im nächsten Jahr seine Steaks aus Zellkulturen auf den Markt bringen, für die keine Tiere geschlachtet werden müssen. Dazu hat es in einer Finanzierungsrunde 105 Millionen US-Dollar aufgebracht. Zu den Haupt­investoren zählen das amerikanisch-französische Private-Equity-Unternehmen L. Catterton und die Venture-Plattform DisruptAD mit Sitz in Abu Dhabi. Für DisruptAD sei dies die erste Investition in Israel. Der Golfstaat wolle damit seine Nahrungsmittelproduktion sichern. Anfang des Jahres hatte Aleph Farms erstmals Fleischprodukte vorgestellt, die im 3D-Bioprinting-Verfahren hergestellt werden. Mit dem patentierten Verfahren sollen Textur und Geschmack echter Steaks nachgeahmt werden. Aleph Farms wurde 2017 von Didier Toubia und Shulamit Levenberg von der Fakultät für Biomedizintechnik am Technion in Haifa gegründet.

Literatur
Der weltberühmte Romancier Amos Oz (Eine Geschichte von Liebe und Finsternis) starb vor zwei Jahren an einer Krebserkrankung. Nun wird zu Ehren des meistübersetzten israelischen Schriftstellers, der auch Literatur an der Ben-Gurion-Universität des Negev lehrte, ein Haus in Beer Sheva nach ihm benannt. Das »Heksherim-Forschungsinstitut für jüdische und israelische Literatur und Kultur« der Ben-Gurion-Uni zieht in ein renoviertes Gebäude der Altstadt, an dessen Eingang auf einer Tafel in Hebräisch, Arabisch und Englisch steht: »The Writers› House / in Honor of Amos Oz«. »Das ‹Writers› House‹ wird als akademisches Zentrum für Forschungsgruppen aus Israel und der ganzen Welt und als Zentrum für Kulturliebhaber aus dem Negev und ganz Israel dienen«, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität. Geplant sind Schreib-Workshops, Konferenzen, Lesungen und weitere Veranstaltungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Bei der Eröffnung waren auch Amos Oz› Witwe Nili, sein Sohn Daniel und seine Tochter, die Historikerin Fania Oz-Salzberger, anwesend.

Türkei
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat in einem Telefonat dem neuen israelischen Präsidenten Isaac Herzog zu seinem Amtsantritt gratuliert. Nach Angaben des türkischen Präsidialamts erklärte Erdogan, die Türkei wolle den Dialog mit Israel aufrechterhalten und schlage darüber hinaus eine Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Technologie und Tourismus vor. Zugleich betonte Erdogan die Solidarität der Türkei mit den Palästinensern und sprach sich für die Zweistaatenlösung aus. »Wir beide haben betont, dass die israelisch-türkischen Beziehungen von großer Bedeutung für Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten sind. Wir haben uns auf die Fortsetzung eines Dialogs geeinigt, um die Beziehungen zwischen unseren Ländern zu verbessern«, schrieb Herzog anschließend auf Twitter.

Museum
Wissenschaft und Kunst müssen keine Gegensätze sein. Das ist der Geist, der hinter der Gründung des Museums für Nanowissenschaft und Kunst steht, das am 8. Juli am Institut für Nanotechnologie und fortgeschrittene Werkstoffe (BINA) an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan eröffnet wurde. Die Eröffnungsausstellung Neue Sprachen zeigt 13 Arbeiten, die in einer dreijährigen Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Wissenschaftlern des BINA entstanden sind. So wurde etwa ein von Mahmood Kaiss geschaffener Holzbogen mit Arabeskenmotiv von Nanokristallstrukturen inspiriert, die von der Nanophotonik-Expertin Adi Salomon erforscht wurden. Eine Installation des Klangkünstlers Elad Shniderman und des Ingenieurs Moti Fridman illustriert mit 16 Violinisten den Übergang von Klangmustern von Synchronität in Chaos. Und eine Skulptur aus 150.000 dehnbaren Gummibändern von Vardi Bobrow visualisiert die Erkenntnisse der Neurowissenschaftlerin Orit Shefi über den Heilungsprozess geschädigter Nervenzellen.

Nachbar
Israel wird in diesem Jahr zusätzlich 50 Millionen Kubikmeter Wasser an Jordanien verkaufen. Darüber verständigten sich Außenminister Yair Lapid und sein Amtskollege Ayman Safadi in der vergangenen Woche in Jordanien. »Das Königreich Jordanien ist ein Nachbar und wichtiger Partner des Staates Israel. Das israelische Außenministerium wird weiterhin einen kontinuierlichen Dialog führen, um die Beziehung zu erhalten und zu stärken. Wir werden die wirtschaftliche Zusammenarbeit zum Nutzen beider Länder ausbauen«, erklärte Lapid. Außerdem einigten sich die Außenminister darauf, die Exporte Jordaniens ins Westjordanland von derzeit circa 160 Millionen US-Dollar pro Jahr auf circa 700 Millionen zu erhöhen. Auch in einer Reihe weiterer Bereiche wollen die beiden Nachbarländer künftig enger zusammenarbeiten.

Tel Aviv

Rubio: Israel muss sich mit Gaza-Friedenstruppe wohlfühlen

Eine internationale Friedenstruppe soll im Gazastreifen für Sicherheit sorgen. Bei einem Besuch des US-Außenministers in Israel wird klar, dass es auch in dieser Frage Hürden zu überwinden gibt

 24.10.2025

Jerusalem

Marco Rubio über Gaza-Deal: »Wir machen gute Fortschritte«

Nach Vizepräsident Vance hat sich auch der US-Außenminister mit Ministerpräsident Netanjahu getroffen. Ihm zufolge hat der Friedensplan für Präsident Trump »oberste Priorität«

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025

Israel

Eingeschränkte Einsatzfähigkeit: Armee braucht dringend Geld

Laut Armeeführung reichen die aktuellen Bestände, Produktionskapazitäten und logistischen Reserven nicht aus, »um eine längere militärische Konfrontation zu tragen«

 24.10.2025

Geiseldeal

Israel: Hamas könnte zehn Geisel-Leichname übergeben

Die Terroristen nutzen die Waffenruhe israelischen Geheimdiensten zufolge bisher, um wieder aufzurüsten

 24.10.2025

Jerusalem

Saar bekräftigt Israels Unterstützung für Waffenruhe – und droht Hamas

Der israelische Außenminister wirft der internationalen Gemeinschaft »Heuchelei« vor. Sie kritisiere Israel, aber schweige zu Massenhinrichtungen der palästinensischen Terroristen

 23.10.2025

Ultraorthodoxe

Charedis vergleichen Wehrdienstverweigerer mit Hamas-Geiseln

Nach den Festnahmen von drei charedischen Männern werden die Plakate der verschleppten Menschen als Propaganda missbraucht

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

»Es ist alles ein großes Wunder«

Die nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas freigelassenen Israelis berichten von bohrendem Hunger, Folter und religiösem Zwang – aber auch von unerschütterlicher Hoffnung

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

Bis zur letzten Geisel

15 der 28 Toten sind bisher aus dem Gazastreifen zurück

von Sabine Brandes  23.10.2025