Israel

Feuerpause hält zum Schulanfang

Nach acht Wochen Ferien fing am Montag in Israel wieder die Schule an. Foto: Flash 90

Für die Israelis stand der Wochenbeginn ganz im Zeichen des Schulanfangs. Nach acht Wochen Ferien packten rund zwei Millionen junge Menschen am Montag zum ersten Mal wieder ihre Ranzen und gingen in die Klassenräume. Während der gesamten Ferien hatte der Gazakrieg die Menschen im Land in Atem gehalten.

Kurz vor Unterrichtsbeginn hatten Israel und die Hamas eine offene Feuerpause vereinbart, die bislang anhält. Derweil brodelt es an der Grenze zu Syrien. Die heftigen Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen in dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Land schwappen immer wieder zu den israelischen Golanhöhen hinüber.

luftraum
Am Sonntag hatte die israelische Armee (IDF) ein unbemanntes Flugzeug mit einer Patriot-Rakete abgeschossen, das aus Syrien in israelischen Luftraum geflogen war. Verteidigungsminister Moshe Ya’alon warnte: »Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass unsere Geduld für jene, die uns angreifen – ob mit oder ohne Absicht –, sehr gering ist. Wir schlagen zurück, wenn wir attackiert werden«.

Einen Tag zuvor waren zum wiederholten Mal Granaten aus dem Nachbarland in israelischem Territorium explodiert. Niemand wurde verletzt. Auch am Montag fand wieder ein Geschoss, nach Angaben der IDF vermutlich ein Irrläufer, seinen Weg nach Israel.

In den vergangenen Tagen waren die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad und Rebellen in der Grenzgegend zu Israel eskaliert. Beide Seiten kämpfen offenbar um den strategisch bedeutenden Übergang Kuneitra. Die IDF schloss den Grenzübergang daraufhin komplett. In der Vergangenheit waren hier verletzte Syrer zur Behandlung in Israel von einer Seite auf die andere geschleust worden.

Im Süden des Landes befinden sich die Menschen noch immer unter dem Einfluss der 51 Tage andauernden militärischen Krise und dem extremen Raketenbeschuss ihrer Heimat. Obwohl die Regierung sämtliche während des Krieges geltenden Restriktionen für die Gegend aufhob, trauen viele der Ruhe noch immer nicht und befürchten, dass die Hamas-Raketen schon bald wieder fliegen werden.

friedenskonferenz
Um das zu verhindern, soll sich Premier Benjamin Netanjahu bereit erklärt haben, an einer regionalen Friedenskonferenz teilzunehmen, heißt es aus verschiedenen Regierungskreisen. Auch die Gespräche zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sollen angeblich schon bald wiederaufgenommen werden.

Die ersten Wochen des Schuljahres werden der Aufarbeitung der Erlebnisse während des Krieges gewidmet, hatte Bildungsminister Schai Piron verkündet. Außerdem soll sich der Unterricht verstärkt mit der Frage beschäftigen, wie Rassismus verhindert werden kann.

Im August war die Hochzeit zwischen einem Moslem und einer Jüdin in Jaffa von Fanatikern gestört worden. »Wir werden uns Solidarität und Brüderlichkeit auf die Fahnen schreiben«, so Piron. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er: »Es war ein schwerer Sommer für uns alle. Ich wünsche uns nun ein gutes und friedliches Jahr«.

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025

Meinung

Für das Leben entscheiden

Die Fortführung der Kampfhandlungen in Gaza gefährdet das Leben der Geiseln und den moralischen Fortbestand Israels. Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden

von Sabine Brandes  16.09.2025

Genf

UN-Kommission wirft Israel Genozid vor

In einem Bericht ist von vier erfüllten Tatbeständen des Völkermords die Rede. Die Weltorganisation verweist auf »das Verhalten politischer und militärischer Behörden«

 16.09.2025

Sarah Cohn-Fantl auf einem Gelände, auf dem Hilfslieferungen für Gaza lagern

Gaza

Hilfspakete so weit das Auge reicht

Nur selten lässt Israel Journalisten in das Kriegsgebiet. Unsere Autorin war vergangenen Mittwoch bei einer von der Armee begleiteten Fahrt am Rande des Küstenstreifens dabei und berichtet von ihren Eindrücken

von Sarah Cohen-Fantl  16.09.2025

Nahost

Bericht: Netanjahu informierte Trump vor Angriff in Doha

Der israelische Ministerpräsident soll den US-Präsidenten fast eine Stunde vor der Attacke auf Hamas-Führer unterrichtet haben. Trumps Version der Ereignisse klang dagegen ganz anders

 16.09.2025

Jerusalem

Rubio äußert Zweifel an diplomatischer Lösung für Gaza-Krieg

Der US-Außenminister trifft in Israel Vertreter des Landes. In einem Interview äußert er sich dort zu den Chancen für ein Ende des von der Hamas begonnenen Krieges

 16.09.2025

Nahost

Gaza-Stadt: Bodenoffensive der IDF beginnt

Während die israelische Armee vorrückt, protestieren dagegen Angehörige von Geiseln vor der Residenz Netanjahus in Jerusalem

 16.09.2025

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025