Terror

Festnahmen nach Anschlag – Hamas-Chef lobt Attentäter

Rettungssanitäter versorgen die Opfer des Anschlags in Bnei Brak, der am Dienstagabend fünf Menschen das Leben kostete Foto: Flash90 2022

Nach einem Anschlag mit fünf Todesopfern ist die israelische Armee in den Wohnort des mutmaßlichen palästinensischen Täters im besetzten Westjordanland eingedrungen. In dem Ort Jabed nahe der Palästinenserstadt Dschenin seien in der Nacht sechs junge Männer festgenommen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Mittwoch. Israelischen Medienberichten zufolge war unter den Festgenommenen auch der Bruder des Attentäters.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am Dienstagabend schoss ein 26-jähriger Palästinenser in Bnei Brak bei Tel Aviv auf zahlreiche Passanten. Er wurde daraufhin von Polizisten erschossen. Unter den Todesopfern waren auch ein israelischer Polizist sowie zwei ukrainische Gastarbeiter. Ein 29-jähriger israelischer Familienvater kam ums Leben, als er sich schützend vor seinen kleinen Sohn warf, berichtete die »Times of Israel«.

In einer Videobotschaft lobten Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden in Dschenin den Anschlag. Einer von drei Vermummten kündigte darin auf Hebräisch einen »Krieg im ganzen Staat Israel« an. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Örtliche Gruppierungen agieren jedoch oft auf eigene Faust.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Hamas-Chef im Gazastreifen, Ismail Haniyeh, veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der er den Anschlag begrüßte. »Wir sind stolz auf das palästinensische Volk und das freie Volk der Nation angesichts des heldenhaften Angriffs, der ganz Israel getroffen hat«, sagte Haniyeh.

REAKTIONEN »Unser Volk wurde aus dem Schoß dieser Helden geboren, mit dem ‚Schwert von Jerusalem‘, das Gaza während des letzten Ramadans [nach Israel] brachte«, sagte Haniyeh. Er bezog sich dabei auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas in Gaza im Mai 2021.

In der libanesischen Hauptstadt Beirut feierten Anhänger der schiitischen Miliz Hisbollah die Todesopfer in Israel und verteilten Süßigkeiten an vorbeifahrende Autofahrer.

Der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah, Mahmud Abbas, verurteilte den Anschlag in Bnei Brak dagegen. Die Tötung von Palästinensern und Israelis werde »nur zu einer weiteren Verschlechterung der Lage beitragen«, insbesondere angesichts der anstehenden Feiertage von Muslimen, Christen und Juden, erklärte Abbas der Nachrichtenagentur »Wafa« zufolge.

REAKTIONEN UN-Generalsekretär António Guterres verlangte in einer Erklärung ein Ende des Terrors. »Solche Gewalttaten sind niemals zu rechtfertigen und müssen von allen verurteilt werden«, so Guterres. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, sagte in einem Statement, die Anschlagsserie gegen Zivilisten sei »der Beweis dafür, dass wir es uns nicht leisten können, unvorsichtig zu werden«. Lauder appellierte an die internationale Gemeinschaft, »einschließlich derjenigen, die Israel bei jeder Gelegenheit angreifen«, alle Gewalttaten entschieden zu verurteilen. Der Terror unterstreiche einmal mehr, dass Israel sich und seine Bürger schützen und verteidigen müsse.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der Anfang April beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet. Der Anschlag in Bnei Brak war der dritte binnen einer Woche. Insgesamt sind während der jüngsten Terrorwelle elf Menschen in Israel ums Leben gekommen. Drei der Täter waren israelische Araber.

Die israelische Polizei wurde angesichts der Terrorserie in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Präsenz an belebten Orten solle deutlich verstärkt werden, hieß es in einer Mitteilung. dpa/ja

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert