Feiertage

Essen und Schlafen in der Hütte

In ganz Israel stehen öffentliche Sukkot zur Verfügung. Foto: Flash 90

Die Palmzweige liegen auf dem Dach, die meterlangen Papierketten sind gebastelt. Am heutigen Sonntag beginnt in Israel das Sukkotfest. Sieben Tage lang sitzen die Juden in selbst gezimmerten Hütten im Garten, auf dem Balkon und manchmal auch auf dem Bürgersteig vor dem Haus.

Für die gesamte Dauer soll in den Buden gegessen und auch geschlafen werden. Ganz so wie es die Vorfahren der Juden taten, als sie auf dem Weg aus Ägypten 40 Jahre lang durch die Wüste zogen. Fromme Juden halten sich strikt an das Gesetz, in den ultraorthodoxen Vierteln des Landes, etwa in Mea Schearim oder Bnei Brak, ist kaum mehr ein Plätzchen frei. Überall in den ohnehin überfüllten Gegenden stehen die Hütten. Dazwischen wimmelt es von Kindern, die von einer Sukka in die nächste rennen und prüfen, wer die schönste Dekoration hat.

tradition Auch bei säkularen Israelis hat der Budenbau Tradition, doch nicht alle haben den Platz dafür oder Lust und Zeit, eine eigene zu bauen. Im ganzen Land stehen daher auch öffentliche Sukkot zur Verfügung. So lädt etwa jedes Jahr der Präsident des Staates die Bevölkerung in seine Laubhütte im Garten.

In den Tagen zuvor suchten sich die Israelis auf besonderen Märkten ihre Vier Arten aus (Arba Minim). Dazu gehört neben der besonderen Zitrusfrucht Etrog ein Palmzweig (Lulav), Myrten- (Hadassim) und Weidenzweige (Arawot). Die Zweige werden zu einem Bündel zusammengebunden und auf eine spezielle Weise geschüttelt.

ferien Sukkot heißt auch Ferien für die Kinder. Zwei Wochen lang sind in Israel Schulen und Kindergärten geschlossen. Für viele Eltern, die von den Feiertagen abgesehen arbeiten müssen, bedeutet das nicht selten ein Betreuungsproblem. Vor allem nach den zweimonatigen Sommerferien, die am ersten September endeten, sind die Urlaubstage bei vielen aufgebraucht. Wenn sie dann doch noch frei bekommen, reisen zahlreiche Familien durch das Land.

Die Naturparks sind geöffnet, und von Nord nach Süd gibt es Festivals und Konzerte, etwa das Heißluftballonfest am Berg Meron und in der Wüste Arawa oder den bunten Jerusalem-Marsch durch die Stadt. Auch die Museen, Parks und sogar die meisten Restaurants haben eine Sukka für ihre Gäste aufgebaut. Damit sich jeder an jedem Ort »Chag Sameach« unter Palmzweigen wünschen kann.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025