Israel

»Es gilt die Unschuldsvermutung«

Naftali Bennett (l.) und Benjamin Netanjahu bei einer Sitzung in der Knesset Foto: Flash 90

Die Regierungspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stehen trotz seiner Korruptionsanklagen zu ihm. »Er ist der Ministerpräsident des Staates Israel, und es gilt für ihn die Unschuldsvermutung«, sagte Verteidigungsminister Naftali Bennett von der Neuen Rechten am späten Donnerstagabend. »In dieser stürmischen Phase werden wir Israel weiter sicher, vereint und stark halten.«

Netanjahu soll wegen Korruption vor Gericht. Das Justizministerium hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, Netanjahu solle wegen Betrugs und Untreue sowie Bestechlichkeit angeklagt werden. Dies ist das erste Mal in der Geschichte Israels, dass ein amtierender Ministerpräsident direkt vor einer Anklage steht.

likud Miki Sohar, Fraktionsvorsitzender von Netanjahus Likud-Partei, schrieb auf Twitter: »Meine rechten Freunde, macht euch keine Sorgen, ihr werdet sehen, dass das Volk Israel den Ministerpräsidenten nicht im Stich lassen wird. (...) Ich danke dem Ministerpräsidenten für seinen feste Haltung gegen all das Schlechte und die Lügen.«

Transportminister Bezalel Smotrich schrieb ebenfalls auf Twitter: »Seine Rivalen, die sich über sein Unglück freuen und ihm seine Verdienste und seine vielen guten Taten absprechen, sollten sich schämen. Netanjahu ist nur ihre Entschuldigung für ihren Kampf, um die rechte Regierung zu stürzen.«

Netanjahu selbst hatte am Donnerstagabend gesagt: »Wir sind heute Abend Zeuge eines versuchten Putsches gegen einen Regierungschef durch Verleumdungen und dreckige und tendenziöse Ermittlungen.« Er respektiere die Justizbehörden, aber man müsse »blind sein, um nicht zu sehen, dass etwas Schlechtes bei der Polizei und im Büro der Staatsanwaltschaft vor sich geht«. Er forderte eine Untersuchung der Ermittlungen gegen ihn.  dpa

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025

7. Oktober

Netanjahu soll Untersuchungskommission auswählen

Scharfe Kritik am neuen Gesetzesvorschlag zu den israelischen Versäumnissen vor dem verheerenden Hamas-Massaker

von Sabine Brandes  22.12.2025

Internet

Völkermord-Vorwurf in Wikipedia-Eintrag zu Israel als Fakt dargestellt

In der Enzyklopädie heißt es ausdrücklich, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Die deutsche Version ist ebenfalls parteiisch

 22.12.2025

Gedenken

Die letzte Kerze für die letzte Geisel

»Wo ist unser Rani«, rufen die Angehörigen von Ran Gvili verzweifelt und fordern die Rückführung seiner Leiche

von Sabine Brandes  22.12.2025

Medienbericht

Israel soll die USA vor erneuten Angriffen des Iran gewarnt haben

Die Wahrscheinlichkeit dafür soll unter 50 Prozent liegen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will derweil Präsident Donald Trump militärische Handlungsoptionen präsentieren

 22.12.2025

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert