Anklage

»Empörende Vorwürfe«

Karmi Gilon: ehemaliger Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Foto: Flash 90

Israels früherer Inlandsgeheimdienst-Chef Karmi Gilon hat die Folterungsvorwürfe gegen ihn vonseiten einer propalästinensischen Gruppe in Dänemark als »schockierend« bezeichnet. Im Gespräch mit israelischen Medien wies er die Anklage der »Danish Anti-Torture Support Foundation« entschieden von sich. Es handele sich um »alte« Vorwürfe, sagte Gilon, der von 1994 bis 1996 Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und von 2001 bis 2003 Botschafter in Dänemark war.

vernehmung Nach Bekanntwerden der Anzeige gegen ihn reiste Gilon am Samstag umgehend aus Dänemark ab, um einer drohenden Vernehmung zuvorzukommen. Deswegen nahm der 1950 geborene Politiker auch nicht bei der Vorführung des Films The Gatekeepers auf dem Jüdischen Filmfestival Kopenhagen teil. In der Dokumentation von Regisseur Dror Moreh berichtet Gilon als einer von sechs ehemaligen Chefs des Schin Bet von seiner Arbeit.

Die Aktivisten bezichtigen den Politiker, als Chef des Schin Bet Hunderte von Palästinensern foltern haben zu lassen. Gilon bestreitet die Vorwürfe und erklärte, zu keiner Zeit verantwortlich für Folter gewesen zu sein. »Ich sehe mich als Botschafter des Friedens. Aber in Dänemark hat jemand beschlossen, dass ich nicht in diesem Land sein soll und verhaftet werden muss«, schrieb Gilon in einem Offenen Brief an die Leitung des Filmfestivals. »Nach schwierigen Beratungen mit dem israelischen Außenministerium habe ich mich deshalb dazu entschlossen, Ihr schönes Land zu verlassen.«

Aus Mangel an Beweisen wurde die Anzeige gegen Gilon mittlerweile fallen gelassen.

Israel

Netanjahu und Katz: Angriffe in Syrien sollen Drusen schützen

Die Armee hat Ziele im Süden des Nachbarlands angegriffen, nachdem syrische Regierungstruppen Mitglieder der Minderheit getötet hatten

 15.07.2025

Iran

Gallant schreibt an Khamenei

Der israelische Ex-Verteidigungsminister meint: »Wir wissen mehr über Sie, als Sie über sich selbst«

von Sabine Brandes  15.07.2025

Interreligiöser Dialog

»Das ist Verrat«

Ein Imam aus den Niederlanden nahm an einer Reise muslimischer Geistlicher nach Israel teil - prompt verlor er seinen Job

von Michael Thaidigsmann  15.07.2025

Brüssel

Sa’ar: Israel plant keine langfristige Kontrolle über Gaza

Internationale Kritik an der israelischen Militärstrategie wirft der Außenminister als »absurd« zurück

 15.07.2025

Gaza

Drei israelische Soldaten sterben bei Explosion in Panzerturm

Ein schwer verletzter Soldat liegt im Krankenhaus

 15.07.2025

Jerusalem

Netanjahu weist Vorwurf der Schuld für 7. Oktober zurück

In einem inszenierten Interview verteidigt der israelische Ministerpräsident die Kriegspolitik seiner Regierung

 15.07.2025

Jerusalem

Ultraorthodoxe Partei verlässt Regierungskoalition

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat 48 Stunden Zeit, seine Partner zu einer Kursänderung zu bewegen

 15.07.2025

Vermisst

Sanitäter aus Passion

Lior Rudaeff liebte es, anderen zu helfen

von Sabine Brandes  14.07.2025

Krieg

Israel legt neuen Vorschlag für Waffenruhe in Gaza vor

Berichte: Jerusalem ist bereit, mehr Truppen aus dem Gazastreifen abzuziehen als bisher angeboten

 14.07.2025