Awoda

Die Genossen haben die Wahl

Kandidatin: Shelly Jachimovich Foto: Flash 90

Eigentlich war sie so gut wie totgesagt. Massive Verluste bei allen Wahlen, chronischer Mitgliederschwund und Kämpfe innerhalb der eigenen Reihen brachten die alteingesessene Arbeitspartei Israels, Awoda, in den letzten Jahren an den Rand der Existenz. Jetzt soll sich der Wind drehen, meinen die Anführer. Am Montag gingen die verbliebenen Parteigenossen an die Urnen, um sich für einen neuen Vorsitzenden zu entscheiden.

Nachdem der Vorgänger, Verteidigungsminister Ehud Barak, vor einigen Monaten aus der Partei ausgetreten war und seine eigene gegründet hatte, stellten sich vier Kandidaten zur Wahl. Die 66.000 registrierten Mitglieder konnten sich zwischen zwei ehemalige Ministern – Itzhak Herzog und Amir Peretz – sowie Shelly Yachimovich und Amram Mitzna entscheiden. Beim ersten Urnengang konnte allerdings niemand die nötigen 40 Prozent auf sich vereinen. Yachimovich erhielt 33 Prozent der Stimmen, Peretz folgte mit einem Prozentpunkt weniger. Der ehemalige Sozialminister Herzog erhielt ein Viertel aller Stimmen, und Mitzna erreichte lediglich zwölf Prozent. Nächste Woche soll der zweite Durchgang endgültig zwischen Yachimovich und Peretz entscheiden.

konkurrenz Mitzna, der den Vorsitz seiner Partei im Jahr 2002 schon einmal übernommen hatte, wollte es offenbar noch einmal wissen. Dabei hatte er sich eigentlich vor sechs Jahren aus der Knesset verabschiedet. Jetzt sagt er: »Mein Engagement richtet sich danach, wer in Zukunft an der Parteispitze stehen wird.«

Traut man den Prognosen, wird das Shelly Jachimovich sein, die als gradlinig, angriffslustig und unverblümt bezeichnet wird. Die einzige Frau unter den Kandidaten hatte in der letzten Zeit verstärkt für Schlagzeilen gesorgt. Kaum ein Tag, an dem sie nicht im Radio, in Zeitungen oder Talkshows auftrat und ihre »neue Linie der sozialen Gerechtigkeit« verkündete. Viele politischen Analysten meinen, bei zukünftigen Wahlen könne sie eine echte Konkurrenz zu Zipi Livni und ihrer Kadima-Partei darstellen. Und sowieso wäre einzig sie in der Lage – so das überhaupt möglich ist – die Awoda wieder auf Erfolgskurs zu bringen.

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Jerusalem/Canberra

Israels Präsident nimmt Einladung nach Australien an

Nach dem tödlichen Anschlag auf Juden in Sydney sieht Isaac Herzog dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus

 23.12.2025

Westjordanland

Festnahmen nach Angriff auf palästinensischen Hirten

Fünf Männer werden verdächtigt, in der Nacht in ein Wohnhaus eingedrungen zu sein, mehrere Schafe getötet und Bewohner angegriffen zu haben

 23.12.2025

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025