Israel

Coronasorge an Chanukka

Auf Nummer sicher: Premier Yair Lapid erhält die vierte Covid-Impfung Foto: Kobi Gideon/GPO

Er will mit gutem Beispiel vorangehen: Der scheidende Premierminister Yair Lapid hat sich gegen das Covid-19- und das Grippevirus impfen lassen. Gesundheitsexperten in Israel warnen derweil vor einer möglichen Dreifachwelle, die das Gesundheitssystem in diesem Winter belasten könnte.

Gemeint ist damit die Gefahr durch Infektionen mit dem Corona-, Grippe- und dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV).

WINTER »Das Coronavirus ist immer noch Teil der globalen und nationalen Realität, und es ist wichtig, sich weiterhin auf gefährdete Bevölkerungsgruppen, öffentliche Informationen und fortgesetzte Tests sowie Impfungen zu konzentrieren«, so Lapid.

»Ich fordere die Bürger Israels auf, insbesondere die Risikobevölkerung, sich angesichts der steigenden Infektionsraten bei Coronavirus und Grippe so schnell wie möglich impfen zu lassen. Nur so kommen wir gut und sicher durch den Winter, während wir unsere Lieben – Mutter, Vater, Safta und Saba – schützen.«

Chaim Druckman, ein führender Rabbiner mit einer mächtigen Anhängerschaft, ist derweil mit Covid-19 diagnostiziert worden und befindet sich in ernstem Zustand, berichten israelische Medien. Der 90-Jährige wird in seinem Haus in Jerusalem von einem Ärzteteam behandelt.

Eine Erklärung seiner Familie besagt, dass er stabil sei, Fernsehkanal zwölf berichtete, dass der Rabbi momentan allerdings nicht bei Bewusstsein sei.

»Von den Covid-Patienten, die mit einem schweren Verlauf ins Krankenhaus kamen, waren 97 Prozent nicht geimpft oder haben keine Auffrischung erhalten.«

coronaberater salman zarka

Die Zahl der Patienten, die mit schweren Fällen von Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ist in Israel in den vergangenen zwei Wochen von durchschnittlich drei bis fünf Fällen pro Tag auf 15 oder 20 gestiegen, erklärte der Coronaberater der Regierung, Professor Salman Zarka. »Wir hatten sogar einen Tag, an dem diese Zahl bei 31 lag.«

R-RATE Seit Anfang Oktober wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 790 Patienten mit Grippe ins Krankenhaus eingeliefert, dazu fast 700 mit RSV. Derzeit seien außerdem rund 12.200 Menschen mit Covid-19 diagnostiziert, von denen mehr als 550 stationär behandelt werden müssen. Gleichzeitig ist die Reproduktionsrate oder R-Rate auf 1,01 gestiegen.

Laut Zarka sei der aktuelle Covid-Stamm hierzulande Omicron-BA.5 oder einer seiner Verwandten, BQ.1 oder BQ1.1, die dazu neigten, hoch ansteckend zu sein, aber weniger schwere Krankheiten verursachten.

Zarka warnt, dass alle drei Viren bei Risikopersonen schwere Krankheiten verursachen, einschließlich Lungenentzündung, Herzentzündung und sogar bis zum Tod führen können.

VERLAUF Auch er forderte die Bevölkerung auf, sich gegen Covid und Grippe impfen zu lassen. »Von den Covid-Patienten, die im letzten Monat mit einem schweren Verlauf ins Krankenhaus eingeliefert wurden, waren 97 Prozent entweder nicht geimpft oder haben keine Auffrischungsimpfung erhalten.«

Der Gesundheitsexperte sagte auch, dass das Ministerium im Angesicht der nahenden Chanukkafeiern zwar nicht vorhabe, Beschränkungen zu erlassen, forderte jedoch besonders junge Menschen auf, Vorkehrungen zu treffen, um ihre älteren und gefährdeten Freunde, Verwandten und andere geliebte Menschen zu schützen. Zarka spricht sich auch für eine Maskenempfehlung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gebäuden und Supermärkten aus.

Das jüdische Lichterfest Chanukka beginnt am 18. Dezember und dauert acht Tage. Es ist in Israel üblich, es im Kreis von Freunden und Familien zu feiern.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025