Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat die Berichterstattung der ARD-Israelkorrespondentin kritisiert. Auch beanstandete sie die für heute geplante Vergabe des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises an die Journalistin mit deutlichen Worten.
»Demokratie bedeutet, mit abweichenden Meinungen zu leben. Dass problematische Berichterstattung aber nicht nur stehen bleibt, sondern auch noch mit einem Preis ausgezeichnet wird – nicht trotz, sondern offenbar auch wegen der Kritik – das verschlägt mir die Sprache«, erklärte Knobloch.
»Wenn in Berichterstattung und öffentlicher Wahrnehmung die Maßstäbe zuungunsten Israels verschoben werden, bekommen wir in der jüdischen Gemeinschaft das deutlich zu spüren. Man muss kein Israeli sein, um die Gefahr darin zu sehen. Judenhass differenziert nicht«, so die Holocaust-Überlebende und frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.
»Ich schätze den ÖR (öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Anm.d.Red.), und ich weiß um seine wichtige Rolle in der gesellschaftlichen Debatte. Entwicklungen wie diese und die Reaktionen der Verantwortlichen darauf lassen mich allerdings zweifeln, ob er diese Rolle in Bezug auf Israel angemessen ausfüllt.« im