Musik

»Boykott ist keine Antwort«

Netta Barzilai, Gewinnerin des ESC (2018) Foto: dpa

Netta Barzilai ist derzeit in aller Munde. Die Gewinnerin des Eurovision Song Contest (ESC) 2018 hat gerade nicht nur ihren neuen Song »Bassa Sababa« – was so viel heißt wie »So ein Mist, alles super« – herausgebracht, jetzt äußert sie sich auch politisch. In einem Interview mit der BBC sagte sie mit Bezug auf die israelfeindliche BDS-Bewegung: »Wenn man das Licht boykottiert, verbreitet man Dunkelheit.«

Boykotte seien kontraproduktiv, unterstrich die Sängerin zu den Anstrengungen von BDS, die Organisatoren des europäischen Gesangswettbewerbs dazu zwingen zu wollen, ihn nicht in Israel zu veranstalten. »Ich glaube an den Dialog, ich glaube an den Protest, lasst ihn uns haben«, so Barzilai am Donnerstag. »Aber ein Boykott ist nicht die Antwort.«

»Wenn man das Licht boykottiert, verbreitet man Dunkelheit«, sagt Netta.

DROHUNG In London drohen Aktivisten, die Live-Übertragung der BBC-Sendung Eurovision 2019: You Decide am heutigen Freitag wegen der Teilnahme der Israelin zu unterbrechen. Die BBC beschloss, auf die Drohungen nicht einzugehen und den Bericht wie geplant zu senden.

Auch ein Brief von rund 50 prominenten BDS-Unterstützern, darunter die Musiker Roger Waters und Peter Gabriel sowie die Designerin Vivienne Westwood, die zum Boykott der Sendung aufriefen, wies die BBC zurück. »Der Wettbewerb ist nicht politisch und wird weder eine politische Botschaft haben, noch eine politische Agenda fördern«, hieß es als Begründung.

In Israel laufen derweil die Vorbereitungen auf den ESC auf Hochtouren. Besonders die Verantwortlichen der Stadtverwaltung Tel Aviv haben alle Hände voll zu tun, die Austragung des Wettbewerbs vom 14. bis 18. Mai vorzubereiten.

Die BBD wies die Boykott-Aufforderung von Roger Waters zurück.

BRÜCKEN Veranstalter und Gastgeber halten sich gewöhnlich fern von politischen Äußerungen rund um den Wettbewerb. Doch die Anti-Israel-Aktivisten von BDS haben die Eurovision 2019 zu ihrem neuesten Ziel erkoren.

Nicht mit Netta, die meint: »Es geht gerade darum, Brücken zu bauen und die Verschiedenartigkeit zu zelebrieren. All diese Menschen aus all diesen Ländern stehen auf derselben Bühne. Es ist ein magisches Musikfestival, jeder kann tun und lassen, was er will. Es ist einfach wundervoll.« Gleichzeitig machte sie klar, dass die Eurovision nicht politisch sein dürfe. »Denn es ist ein Desaster, wenn sie das wäre.«

Als Gegenmaßnahme lud die Sängerin in ihrer typischen überschwänglichen Art alle Fans ein, nach Israel zu kommen. »Denn wir schmeißen einfach die besten Partys!«

Teheran

Israel zerstört Hauptquartier für Innere Sicherheit

Verteidigungsminister Katz verspricht weitere Angriffe auf das Mullah-Regime

 18.06.2025

Vermisst

Der Käsemacher von Beʼeri

Dror Or und seine Frau Yonat wurden ermordet

von Sabine Brandes  18.06.2025

Nahost

Katz: »Ein Tornado zieht über Teheran hinweg«

Seit Beginn des Krieges hat Israel auch dem iranischen Machtapparat schwere Schläge versetzt. Der Verteidigungsminister Katz kündigt weitere Aktionen an

 18.06.2025

Washington D.C.

US-Eingreifen im Iran: Neuer endloser Krieg oder ein Muss?

Präsident Donald Trump steht vor einer folgenreichen Entscheidung. Sollen die USA Israel helfen, Irans Atomprogramm einen entscheidenden Schlag zu versetzen? Was führende US-Medien meinen

von Lena Klimkeit  18.06.2025

Sonderflüge

Erste im Ausland gestrandete Israelis gelandet

Der israelische Luftraum ist seit Beginn des Krieges mit dem Iran gesperrt. Zahlreiche Israelis sitzen im Ausland fest. Erste Maschinen erreichen den Flughafen bei Tel Aviv

 18.06.2025

Tel Aviv/Berlin

Schiff bringt Ärzte und medizinisches Personal nach Israel zurück

Israelische Ärzte und Ärztinnen waren zu einer Fortbildung in Berlin, als der Krieg mit dem Iran begann. Ein Rückflug war nicht möglich – deshalb mussten sie auf anderem Weg heimkommen

 18.06.2025

Iran

Israel: Kriegsziel innerhalb von ein oder zwei Wochen erreichbar

Die Armee machte auch Angaben dazu, welche Ziele sie verfolgt

 18.06.2025

Nahost

Nach Raketen aus Iran: Israels Militär greift Zentrifugenfabrik an

Zu den getroffenen Waffenproduktionsanlagen soll auch eine Anlage zur Herstellung von Komponenten für Boden-Boden-Raketen gehören

 18.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 17.06.2025