Kurzmeldungen

Botschafterin, App, Rolle

Sudans Außenministerin Asma Abdullah Foto: dpa

Botschafterin
Die neue Außenministerin des Sudan, Asma Abdullah, hat Anfang der Woche in Khartum erklärt, dass sie an einer Verbindung zu Israel interessiert sei, sofern der israelisch-palästinensische Konflikt beigelegt ist. Die meisten arabischen Staaten würden heute schließlich auf die eine oder andere Weise eine Verbindung zu Israel pflegen, erläuterte sie in einem Interview mit dem Sender Al Jazeera. Der Sudan hat sein erstes Kabinett eingeschworen, zu dem auch Abdullah gehört. Im April war der autokratische Präsident Umar al-Baschir durch Massenproteste aus dem Amt gejagt worden.

Geld
Einen Tag, nachdem das israelische Außenministerium bekannt gab, die überwiegenden diplomatischen Dienstleistungen aus akutem Geldmangel einzustellen, hat es eine Finanzspritze aus Jerusalem erhalten. Außenminister Israel Katz und das Finanzministerium einigten sich auf einen »vorläufigen Betrag«, um die laufenden Kosten zu decken. Zuvor hieß es in einem Statement: »Folgen sind die fast vollständige Lahmlegung des Ministeriums und seiner Vertretungen im Ausland. Das fällt in eine schwierige Zeit, in der wir mit diplomatischen und strategischen Herausforderungen zu tun haben.« Im Juni hatten die Angestellten Proteste angekündigt, nachdem die Regierung Kürzungen in Höhe von 310 Millionen Euro beschlossen hatte. Kurze Zeit später hieß es, es soll mehr Geld geben.

Rollen
Von den Schriftrollen, die in den Höhlen oberhalb des Toten Meeres gefunden wurden, unterscheidet sich eine – die sogenannte Tempelrolle – in Form, Farbe und vor allem durch den außergewöhnlich gut erhaltenen Text. Jahrelang rätselten die Wissenschaftler, doch nun scheint es eine Erklärung zu geben. Im Unterschied zu den anderen Rollen hat dieses acht Meter lange Dokument aus Tierhaut eine weitere Beschichtung, auf die der Text geschrieben wurde. Diese besteht aus verschiedenen Mineralien, vor allem Salzen, die nicht aus der Gegend stammen. Noch wissen die Forscher nicht, woher. Ähnliche Techniken sind aus dem alten Babylon und Griechenland bekannt.

Studie
Von den rund 30 Diplomaten, die von Yad Vashem als »Gerechte unter den Völkern« anerkannt sind, kamen nur zwei aus Ost-Asien: Chiune Sugihara aus Japan und Ho Feng Shan aus China. Doch diese mutigen Männer retteten Tausenden Juden vor und während des Holocaust das Leben. In der vergangenen Woche wurden sie an der Tamkang-Universität in Taipeh geehrt. Die Veranstaltung mit dem Titel »Politics of Life, Politics of Light: Humanitarian Diplomacy and Jewish Studies in East Asia« war eine der größten Taiwans. Geleitet wurde sie vom Ambassador of the Order of Malta, Fabrizio Bozzato, und Professor Ber Kotlerman von der Bar-Ilan-Universität. Die Diplomaten hatten damals jüdischen Flüchtlingen Visa ausgestellt, obwohl ihre Vorgesetzten es ihnen verboten hatten. »Mein Vater hatte gar nicht vor, ein Held zu werden«, sagte die Tochter Sugiharas. Es sei einfach so passiert.

App
Eine Krebsdiagnose ist für Betroffene schrecklich und kann überfordernd sein. Auch die Flut an medizinischen Informationen ist oft nur schwer zu durchschauen. Die israelische App von »Belong.life« will Abhilfe schaffen. »Du denkst, du hast alles verstanden, was dein Arzt gesagt hat, doch zu Hause fallen dir später die meisten Fragen ein«, erklärt Geschäftsführer Eliran Malki. Mit der App seien Ärzte und Krankenpersonal rund um die Uhr erreichbar. Malki vergleicht sie mit einer Navigations-App und nennt sie »Waze für Krebs«. »Belong« nutzt die Daten von rund 200.000 Krebspatienten, Ärzten und anderem Gesundheitspersonal. Drei Jahre seit dem Launch ist die App zum größten sozialen Netzwerk für Krebspatienten in aller Welt geworden.

Auszeichnung
Tswi Josef Herschel hat das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, zeichnete den Schoa-Überlebenden für seinen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des Holocaust und seine Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen aus. Mit seiner Beteiligung an Fortbildungsseminaren in Yad Vashem und zahlreichen Vorträgen an deutschen Schulen baue er Brücken und werbe für Toleranz sowie Verständigung. Geboren wurde Herschel 1942 im niederländischen Zwolle. Er wuchs bei einer nichtjüdischen Familie auf und wusste bis zu seinem achten Lebensjahr nichts von seiner jüdischen Herkunft. Nur durch einen Zufall erfuhr er, dass seine Eltern im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurden.

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025