Vermisst

Beten für die Rückkehr

Eitan Horns Mutter zeigt das Foto ihres Sohnes auf einer Demonstration für die Freilassung der Geiseln. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Nach dem 7. Oktober hatten die Angehörigen noch die Hoffnung, dass Eitan und sein Bruder aus dem Kibbuz Nir Oz rechtzeitig hatten fliehen können, bevor die Hamas-Terroristen mordend von Haus zu Haus zogen, Menschen massakrierten und ganze Familien auslöschten.

Eitan Horn ist 37 Jahre alt, der jüngste von drei Brüdern. Er hatte sich auf das Simchat-Tora-Wochenende mit seinem großen Bruder Yair gefreut, der sich in dem Kibbuz an der Grenze zum Gaza­streifen ein neues Leben aufgebaut hatte, nachdem die Familie einer nach dem anderen aus Argentinien eingewandert war.

Ein »erstaunlicher Mensch mit Vision und Liebe

Horn lebte in Kfar Saba bei seiner Mutter. Er arbeitete als Pädagoge mit verschiedenen Jugendgruppen und Schulen. Er sei ein »erstaunlicher Mensch mit Vision und Liebe, der äußerlich zwar hart aussieht, aber innerlich einen sehr, sehr weichen Kern hat«, zitiert »Fokus Jerusalem« einen Kollegen. Eitan ist nicht verheiratet, aber dafür ein umso engagierterer Onkel, der zusammen mit Yair die Neffen mit zu Fußballspielen ihres Lieblingsvereins Hapoel Beer Sheva mitnahm und sich auch um die Purimkostüme der Kinder kümmerte.

Als der Raketenbeschuss am Morgen des 7. Oktober begann, beruhigten die Brüder ihre Mutter Ruti am Telefon und versicherten ihr, dass sie im Schutzraum seien und die Tür verriegelt hätten. Doch nach 8.30 Uhr sei der Kontakt plötzlich abgebrochen, berichtete Ruti Strum der »Jerusalem Post«. Danach hörte die Mutter nichts mehr von ihren Kindern.

»Es gab keine Videos, keine Fotos, nichts«

Weil in Yair Horns Haus weder Blutspuren noch Schusslöcher gefunden wurden, wagte die Familie zu hoffen. Wochenlang galten die Brüder als vermisst. »Es gab keine Videos, keine Fotos, nichts«, so Strum. Irgendwann hätten die Behörden dann mitgeteilt, dass die beiden wohl als Geiseln nach Gaza verschleppt worden seien.

Als Ende November Geiseln freikamen, berichteten gleich mehrere davon, Eitan und Yair Horn tatsächlich gesehen zu haben. An diese Berichte klammert sich die Familie und betet für den »Tag danach«, an dem Ruti Strum ihren Söhnen deren Lieblingsessen zubereiten will: Empanadas.

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025