Ägypten

Benjamin Netanjahu fliegt doch nicht zu Gaza-Gipfel

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: picture alliance / AA/photothek.de

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird entgegen anderslautender Medienberichte wohl doch nicht zum Gaza-Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm El-Scheich reisen. Netanjahu wolle, wie andere israelische Regierungschefs, nicht an Hohen Feiertagen reisen. Heute Abend beginnt Simchat Tora, das Tora-Freudenfest.

Kurz vor dieser Nachrichten sind nach 738 Tagen Gefangenschaft alle von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach übereinstimmenden Medienberichten nach Israel zurückgekehrt. Die 13 Männer waren zuvor von der Hamas dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben worden. Unter den Freigelassenen sind auch die Deutsch-Israels Rom Braslavski, Alon Ohel sowie Gali und Ziv Berman. 

Israels Militär geht unterdessen nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute - und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist - übergeben kann. 

Israel sollte im Rahmen der Vereinbarung zur Waffenruhe im Gegenzug rund 2.000 palästinensische Gefangene und Häftlinge freilassen, darunter auch solche, die Terroristen und Mörder sind und zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden.

Die ersten sieben Freigelassenen sind laut israelischen Medien in »gutem Zustand«. Wie es den 13 weiteren Freigelassenen ging, war zunächst nicht bekannt.

Vor ihrer Freilassung hatten einige Geiseln Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit mehr als zwei Jahren. 

Die Videos dienen als Propaganda für die Terrororganisation Hamas, die sich damit als menschlich inszenieren kann. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen. 

Die heute erfolgten Freilassungen sollten deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen. »Ihr kommt nach Hause - ihr kommt alle nach Hause«, sagte die Mutter einer Geisel unter Tränen der »Times of Israel« zufolge. »Es gibt keinen Krieg mehr.« dpa

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