Haifa

Ausstellung zu »Fake News – Fake Truth«

Die Installation »Die Wände werden sprechen« der israelischen Künstlerin Ronit Baranga Foto: Kunstmuseum Haifa/ Ronit Baranga

Im Kunstmuseum in der israelischen Hafenstadt Haifa ist noch bis zum 1. September die Ausstellung Fake News – Fake Truth zu sehen. Rund 50 Künstler aus aller Welt zeigen ihre Werke, die sich mit der »Wahrheitskrise« der Moderne befassen, wie das Museum mitteilte.

Statue Darunter ist auch eine neue Skulptur des britischen Starkünstlers Damien Hirst, der das Werk Der Sammler in dieser Version weltweit zum ersten Mal zeigt – eine nackte Statue von Hirst selbst. Auch der Medienkünstler Hans Bernhard und seine Wiener Gruppe »ubermorgen.com« nehmen an der Ausstellung teil.

»Wir leben in einer Ära, in der wir uns schon damit abgefunden haben, dass es mehrere Wahrheiten gibt«, sagt die Kuratorin Svetlana Reingold. »Wir haben auf unser Recht verzichtet zu wissen, was die Wahrheit ist.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Phänomen Damien Hirst befasse sich sehr intensiv mit dem Thema »Fake News«, »und damit, wie Künstler ihrerseits Einfluss ausüben können«, sagt Reingold. »Sie können das Ausmaß dieses Phänomens veranschaulichen und uns andere Wege aufzeigen.« Auch durch den Kunstgriff der Übertreibung könne man den Beobachter für Lügen sensibilisieren.

Die Ausstellung befasst sich auch mit falschen Medienberichten. US-Präsident Donald Trump sei »der Posterboy unserer Ära und dieser Ausstellung«, sagt die Kuratorin.

US-Präsident Donald Trump sei »der Posterboy unserer Ära und dieser Ausstellung«, sagt die Kuratorin.

Google Alerts Das Werk der israelischen Künstlerin Tsila Hassine druckt über Google Alerts jede Nachricht aus, die den Ausdruck »Fake Truth« enthält. »Dies ist ein sehr brisanter Ausdruck, und wir wollen ein lebendiges Archiv seiner Verwendung schaffen«, sagt Hassine. Die Papierschlange, die der in der Luft hängende kleine Drucker ausspuckt, wird immer länger.

Die Installation Die Wände werden sprechen der israelischen Künstlerin Ronit Baranga soll ein Gefühl der Bedrängung beim Betrachter hervorrufen: Zahlreiche offene Münder sind in die Ausstellungswände eingelassen und scheinen auf die Besucher einzureden.

Die Kuratorin Anat Martkovich sagt zum Hintergrund der Ausstellung: »Jede Wahrheit ist subjektiv, das ist keine neue Idee – aber sie war noch nie so dominant wie heute.« Trump sei eine Art Galionsfigur dieses Trends. »Er ist in einer Position der Macht, aber er schämt sich nicht, Lügen zu verbreiten, die er als alternative Wahrheit beschreibt.«  dpa

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025