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Ausstellung, Geiseln, Bomben

Bilder der Opfer im Smolarz-Auditorium Foto: Chen Galili

Ausstellung
Unter dem Motto »Vereint gegen den Terrorismus« veranstaltet die Universität Tel Aviv (TAU) eine Ausstellung im Smolarz-Auditorium. Auf den leeren Sitzen sind Bilder von entführten, vermissten, ermordeten oder getöteten Personen ausgestellt. Die Initiative wird von Daniel Zilber, Vorsitzender der Studentenunion, geleitet. Sie ist Teil eines umfassenden Projekts unter der Leitung von Shaked Benafshi, der Dutzende von Unterstützungskundgebungen und Ausstellungen an etwa 20 führenden Universitäten in den USA und Europa umfasst. Zu den teilnehmenden Standorten gehören Harvard, Yale, NYU, MIT, University of Michigan, Columbia und viele andere. »Da wir davon ausgehen, dass sich die internationale öffentliche Meinung im Laufe der Zeit gegen Israel wenden wird, achten wir auf die Aktivitäten der Bürger und Studenten in Dutzenden von Ländern«, so Benafshi.

Geiseln
»Hey Judith«, begrüßte US-Präsident Joe Biden die von der Hamas freigelassene 59-jährige Judith Raanan, die mit ihrer 17-jährigen Tochter Natalie am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nahal Oz entführt wurde. »Ich bin so froh, dass du draußen bist.« Die beiden sind israelisch-amerikanische Staatsangehörige und leben unweit von Chicago. Die Hamas gab an, dass die Freilassung der beiden »aus humanitären Gründen« erfolgte. Acht Mitglieder der erweiterten Familie der Raanans sind immer noch unter den Geiseln, zwei wurden von den Terroristen ermordet. Katar hatte die Verhandlungen mit der Hamas geführt, gaben diplomatische Quellen an und bestätigten auch, dass die USA zu den Bemühungen beigetragen hätten. Am Montag sind zwei ältere Frauen, 79 und 85, aus Israel freigelassen worden. Ihre beiden Ehemänner befinden sich wohl weiterhin in Hamas-Gefangenschaft.

Bomben
Die Polizei in Zypern hat vier Syrer wegen des Verdachts festgenommen, nahe der israelischen Botschaft in der Hauptstadt Nikosia eine Rohrbombe gezündet zu haben. Es sei wenig Schaden entstanden, Verletzte gab es keine. Die vier Personen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren werden wegen versuchter Sachbeschädigung mit Sprengstoff angeklagt. Ein Gericht ordnete an, dass die Verdächtigen sechs Tage lang in Polizeigewahrsam bleiben. Zwei der jungen Männer wurden in der Nähe des Explosionsortes gesehen, während die anderen beiden in einem in der Nähe geparkten Auto saßen.

Meinung
Das Viterbi Center für öffentliche Meinung und Recherche hat zwei Blitzumfragen zum Krieg durchgeführt. Die Ergebnisse: Trotz des Krieges im Land blicken mehr Israelis optimistisch in die Zukunft als zuvor. Die jüdische Bevölkerung verzeichnet einen deutlichen Anstieg ihres Optimismus – 65 Prozent gegenüber 52 Prozent im Juni dieses Jahres. Unter den arabischen Israelis bleibt die Zahl stabil bei etwa 36 Prozent. Das Ansehen der Regierung hingegen ist auf einem 20-Jahres-Tief, das der Institutionen dagegen gestiegen. Nur 20,5 Prozent der jüdischen Israelis geben an, Vertrauen in die Regierung zu haben, an die Fähigkeiten der Armee glauben derzeit 87 Prozent. Auch die Polizei genießt mit 59 Prozent aktuell mehr Ansehen als noch im Juni des Jahres (35 Prozent).

Soldaten
Am Sonntag ist ein Soldat von Hamas-Terroristen getötet worden, als seine Einheit direkt hinter dem Grenzzaun zum Gaza­streifen in der Nähe der südlichen Gemeinde Kissufim eine Operation durchführte. Sie war Teil der laufenden Suche des Militärs nach Leichen vermisster Israelis und den Vorbereitungen für die erwartete Bodenoffensive. Die IDF gab an, dass eine Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Panzer und ein weiteres Fahrzeug abgefeuert worden sei. Die Hamas bekannte sich zu dem Anschlag. Der Soldat wurde später als der 19-jährige Tamir Barak aus Nir Eliyahu identifiziert. Bei dem Angriff wurden drei weitere Soldaten verletzt.

Posten
Der nationale Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir forderte am Montag, dass Premierminister Benjamin Netanjahu ihn in das Kriegskabinett aufnimmt. Als »Mitglied der Koalition und hochrangiger Minister in der Regierung« erwarte er, dass er zum Kabinett gehört, schrieb der rechtsextreme Politiker in einem Brief. Er beschuldigte auch jene, die bereits im Gremium sitzen, »falsche Vorstellungen gehegt zu haben, die es der Terrorgruppe ermöglichten, ihre verheerenden Taten auszuführen«. Ben-Gvir übernahm selbst keinerlei Verantwortung. Fünf Abgeordnete der Partei Nationale Einheit traten kurz nach dem Hamas-Massaker dem Kabinett von Netanjahu bei und bildeten eine nationale Notstandsregierung. Sabine Brandes

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