Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Teurer Genuss: Obst- und Gemüsesäfte Foto: Flash 90

Verbaut
Die Bulldozer rücken wieder an. Nach zehn Jahren Baustopp wird dieser Tage am ersten neuen Hotel in Eilat gearbeitet. In dem Komplex sind 62 Suiten der Mittelklasse vorgesehen. Rund sechs Millionen Euro soll der Bau kosten, etwas mehr ein Sechstel der Summe steuert das Tourismusministerium bei. Außerdem entstehen neue Gästehäuser in Beit Schean und Jerusalem. In der Hauptstadt herrscht seit Jahren chronischer Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten. »Wir arbeiten daran, die Zahl zu erhöhen, um dem größeren Strom an Touristen zu begegnen«, so Minister Stas Misezhnikow. Außerdem würde eine größere Anzahl Betten dem hohen Preisniveau für Übernachtungen gegensteuern.

Verschieden
Eine neue Regelung soll ein wenig Klarheit in die Debatte um das umstrittene Armeegesetz bringen: Zukünftig wird rechtlich zwischen charedischen und zionistischen Jeschiwot unterschieden. Zionistische Religionsschulen lassen ihre Studenten in der Regel in die Armee, ultraorthodoxe nicht. Eingebracht hatten den Vorschlag die Abgeordneten Zevulun Orlev und Uri Orbach, beide streng religiös. »Diese Differenzierung ist vor allem für die finanziellen Belange von Bedeutung«, erklärte Orlev. Der Parlamentarier ist der Ansicht, dass Jeschiwot, die ihre »Söhne in die Armee schicken, eine höhere Unterstützung verdienen«.

Verlängert
Jemand hat an der Uhr gedreht. Der Oberste Gerichtshof entschied am vergangenen Freitag, dass die Räumung von Migron verschoben wird. Die größte der illegalen jüdischen Siedlungen im Westjordanland hätte eigentlich bis zum 11. August evakuiert werden sollen, denn sie ist, so das Gericht, auf privatem palästinensischen Land gebaut. Nun soll der 21. August der Tag X für die 50 Siedlerfamilien sein. Ein Grund sei die Fertigstellung der Ausweichhäuser, die noch nicht abgeschlossen ist. Zum anderen will die Regierung in Jerusalem Rücksicht auf die sensible Zeit des Ramadan nehmen. Sie fürchtet Ausschreitungen der Siedler und will warten, bis der muslimische Fastenmonat vorbei ist.

Verfälscht
Unappetitliche Fracht unterwegs. Ein Schmugglerring wollte zehn Millionen verdorbener Eier an den Mann bringen. Die Eier aus den palästinensischen Gebieten wurden in mehr als 70 Lkw-Ladungen über die Grenze geschmuggelt, ohne dass auch nur ein Kontrolleur die Ladung begutachtet hätte. Sämtliche Autorisierungsstempel auf den Lebensmitteln waren gefälscht. Jetzt stehen 13 israelische und ein palästinensischer Betrüger vor Gericht. Neben Schmuggel werden ihnen diverse andere Vergehen zur Last gelegt, unter anderem Bestechung und Fälschung. Es wiege schwer, so die Richter, dass sie Menschen durch Salmonellenvergiftungen in Gefahr gebracht haben. Außerdem wurden die Fahrzeuge nicht untersucht, also hätten auch Terroristen auf diese Weise leicht nach Israel gelangen können.

Verkauft
Eigentlich glaubt man ja, im Zentrum des Landes sei alles teurer. Tel Aviv, Metropole der Hedonisten, kostet eben. Doch wenn es um Lebensmittel geht, ist es anders. Oft sind in den Supermarktketten der Peripherie die Preise um einiges höher. Das soll sich jetzt ändern. Ein Gesetzesentwurf von Amir Peretz (Arbeitspartei) hat bereits die erste Lesung durchlaufen. Der Politiker meint, dass es keinen Grund gebe, eine Kluft zwischen Preisen für Verbrauchsgüter zu schaffen. Zudem wohnten außerhalb des Zentrums oft Menschen mit geringerem Einkommen, also seien die höheren Preise in keinem Fall gerechtfertigt. Daher sollen verschiedene Filialen einer Supermarktkette demnächst dieselben Preise für ihre Waren fordern.

Verschoben
Die geplante Zeltstadt für afrikanische Flüchtlinge steht vor der Fertigstellung. Sie kostete den Steuerzahler rund zehn Millionen Euro. Doch ob es in der nächsten Zeit tatsächlich Bewohner geben wird, ist fraglich. Denn nach Regierungsangaben ist die Zahl der Menschen, die über die Grenze kommen, in den vergangenen Monaten drastisch gesunken. Im Juni überquerten 928 Personen den Zaun zu Ägypten, im selben Monat des Vorjahres waren es 1.321. Grenzkontrolleure berichten zudem, dass es Nächte gebe, in denen nicht ein einziger Flüchtling ankommt. Gründe seien die extreme Hitze und die instabile Lage in Ägypten.

Andrea Kiewel

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