Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Seltene Lebensform: Schneemann Foto: Flash 90

Angeboten
Zwar bestehen keine diplomatischen Verbindungen zum Nachbarn, dennoch bot der israelische Außenminister Avigdor Lieberman geflohenen Syrern im Libanon humanitäre Hilfe an. Das offizielle Angebot wurde an das internationale Komitee des Roten Kreuzes gerichtet, bestätigt ist es noch nicht. Lieberman sagte, es sei unmöglich für das jüdische Volk, einfach zuzusehen, während täglich unschuldige Menschen getötet werden. »Es ist unsere moralische Pflicht, die Flüchtlinge zu unterstützen.« Der israelische Politiker appellierte an die Welt, schnell zu handeln, um das Morden zu stoppen. An manchen Tagen fliehen Tausende vor den mörderischen Schergen des syrischen Despoten Bashar al-Assad.

Anvisiert
Nach drei Jahrzehnten NASDAQ erwägt der größte Generikahersteller der Welt, die israelische Firma Teva, sich von dieser Börse zu verabschieden. Stattdessen soll an der NYSE, der New York Stock Exchange, notiert werden. Die Unterschiede bestehen vor allem in physischer Hinsicht. Während die NYSE den Handel in den Räumlichkeiten der New Yorker Börse abwickelt, findet er beim NASDAQ lediglich in den Netzwerken der Telekommunikation statt. Der Wechsel wird in Insiderkreisen als Promotion des Pharmaunternehmens angesehen. 2011 belief sich der Cashflow des Riesen auf mehr als vier Milliarden US-Dollar.

Anerkannt
Seine Stimme bezaubert die Menschen im In- und Ausland. Jetzt erhält der israelische Sänger David D’Or den musikalischen Ritterschlag: Er ist eingeladen, bei den Olympischen Spielen in London zu singen, und zwar bei der Zeremonie zum 40. Jahrestag des Olympia-Massakers von München. »Ich werde das Beste geben, um mein geliebtes Land würdig zu vertreten«, sagte der glückliche Barde nach der Entscheidung. Er wird dabei vor Staatsoberhäuptern aus der ganzen Welt sein Können zeigen. Auch sein eigenes wird dabei sein: Der israelische Präsident Schimon Peres wird zu der Gedenkveranstaltung erwartet.

Angereichert
Noch immer hat der Winter die Israelis fest im Griff. In den meisten Teilen des Landes regnet es fast täglich. Für die Bewohner des Nordens und Jerusalems gab es sogar eine echte weiße Pracht. Nach vier Jahren fiel zum ersten Mal wieder Schnee in der 800 Meter hoch gelegenen Hauptstadt. Sofort wurden Schlitten und Plastikreifen ausgepackt, um Hänge und Hügel hinunterzusausen. Auch die Wasserbehörden freut der Niederschlag. Der Pegel des Sees Genezareth steigt nach wie vor stetig, allein am Wochenende um 20 Zentimeter. Schmilzt der Schnee auf dem Golan, werden weitere Wassermassen hinzufließen.

Angehoben
Zwar sind Ehen zwischen Minderjährigen in Israel nicht unbedingt die Regel, die Knesset will ihnen dennoch einen dickeren Riegel vorschieben. Vergangene Woche akzeptierte sie einen Vorschlag, der das legale Alter für die Heirat von 17 auf 18 Jahre anhebt. Nur ein Minister im Komitee stimmte dagegen: der ultraorthodoxe Muschulam Nahari von Schas. Das Justizministerium ist für die Änderung. Ein Sprecher erklärte, die Heirat sei ein legaler Vertrag, für dessen Unterzeichnung man die Volljährigkeit erreicht haben müsse. Frauenverbände begrüßen ein derartiges Gesetz, da Heirat im jungen Alter sowohl das Paar selbst wie auch die Kinder schädigen könne.

Angeliefert
Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Hamas in Gaza erlaubt Israel Exporte aus dem Streifen. Die ersten zwei Lastwagenlieferungen mit getrockneten Datteln überquerten am Dienstag die Grenze zum Westjordanland. Die Sendungen sind Teil eines Projektes, das Mahlzeiten für palästinensische Kinder im Jordanvorland sponsert. Insgesamt sollen 13 Lieferungen zugelassen werden. Bis 2007 umfassten die Ausfuhren täglich mehr als 80 Lieferwagen mit Gütern. Ein Großteil davon ging ins Westjordanland. Während der letzten vier Jahre hatte Israel lediglich erlaubt, Waren aus Gaza ins Ausland zu versenden, was wegen der immensen Kosten für die Hersteller so gut wie unmöglich war.

Angestellt
Zum ersten Mal in Israels Geschichte gibt es eine Botschafterin mit äthiopischen Wurzeln. Belaynesh Zevadia wird als Gesandte des jüdischen Staates in ihr einstiges Heimatland geschickt. Sie sei überglücklich, als erste äthiopisch-israelische Botschafterin ausgewählt worden zu sein. »Ich wanderte als Teenager nach Israel aus, und jetzt kehre ich im diplomatischen Dienst zurück. Es ist eine große Ehre für mich und meine ganze Familie.« Sie sei eine talentierte Diplomatin, kommentierte Vizepremier Dan Meridor. »Doch darüber hinaus sendet ihre Bestellung eine wichtige Botschaft an die israelische Gesellschaft, die momentan mit Rassismus gegen Äthiopier zu kämpfen hat. Es ist ein Teil des Kampfes gegen Diskriminierung.«

Berlin

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