Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Gibt es Wasser? Tierfreunde sorgen sich um Straßenkatzen und -hunde, die unter der Sommerhitze leiden. Foto: Sabine Brandes

Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Katzen, Kleid, Marihuana

von Sabine Brandes  29.08.2016 18:40 Uhr

Trauer
Im Alter von 80 Jahren ist der ehemalige israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer am vergangenen Sonntag gestorben. Der Politiker, der von fast allen Fouad genannt wurde, verließ die Knesset vor zwei Jahren, nachdem er 30 Jahre lang Mitglied der Arbeitspartei gewesen war. Deren Vorsitzender Isaac Herzog nannte ihn auf seiner Facebook-Seite einen mutigen Kämpfer. »Fouad hatte viele Tugenden«, schrieb Staatspräsident Reuven Rivlin. »Er gab die besten Jahre seines Lebens, um unseren Staat aufzubauen und zu verteidigen. Wir erinnern uns an seine Liebe für das Land und alles, was er dafür getan hat.« Ben-Eliezer wurde 1936 im Irak geboren und wanderte schon kurz nach der Staatsgründung mit seiner Familie nach Israel ein. Seine letzten Lebensjahre wurden von schwerer Krankheit und einem Korruptionsskandal überschattet.

Flüge
Fast ohne Unterlass strömten in den Sommermonaten Juli und August die Menschenmassen durch die Abflughalle des Ben-Gurion-Flughafens. Am Mittwoch wurde fast die Vier-Millionen-Grenze erreicht – ein neuer Rekord. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stiegen die Zahlen in den Sommermonaten um neun Prozent. Seit dem Abkommen »Open Skies« zwischen Israel und der EU vor drei Jahren, das auch Anbieter von Billigflügen von und nach Israel zulässt, ist die Zahl der Touristen stetig gestiegen.

Forschung
Forscher der Tel Aviver Universität geben an, den Mechanismus der Metastasen des Melanoms, der aggressivsten Sorte von Hautkrebs, entschlüsselt zu haben. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Krebs, bevor er von der Epidermis in andere Organe wandert, winzige Blasen aussendet. Die verändern die tieferen Hautschichten, um sie für die Aufnahme der Krebszellen vorzubereiten. Die gute Nachricht ist, dass die Forscher chemische Substanzen entdeckten, die diesen Prozess aufhalten können. Leiterin Carmit Levy von der Sackler-Fakultät für Medizin erklärte: »Wir haben herausgefunden, wie der Krebs sich in andere, weit entfernte Organe ausbreitet, und Wege entdeckt, dieses zu stoppen, bevor Metastasen entstehen.« Die Israelis arbeiteten eng mit Wissenschaftlern des Krebszentrums in Heidelberg sowie den Medizinern der Kliniken Scheba und Wolfson zusammen.

Katzen
Tierfreunde sorgen sich. Straßenkatzen und -hunde leiden unter der Sommerhitze, finden allerdings oft keine Pfützen oder Wasserstellen, um ihren Durst zu löschen. Daher rufen Tierschutzorganisationen die Israelis mit Flyern und Postern dazu auf, den Vierbeinern Schalen mit Wasser in den Garten oder vor die Haustür zu stellen. In mehreren Städten kleben Zettel an Laternen und Hauswänden, die eine kleine Katze zeigen, die zu sagen scheint: »Bitte gebt mir etwas zu trinken!«

Kleid
Aus einem schlichten schwarzen Kleid wurde eine wahre Prinzessinnenrobe. Und das alles durch Salz. Die Künstlerin Sigalit Landau hatte vor zwei Jahren ein Kleid im Toten Meer versenkt und die stetige Veränderung mit Unterwasserbildern dokumentiert. Langsam hatte sich der dunkle Stoff in ein Wunderwerk aus glitzernden Kristallen verwandelt. Landaus Bilder werden derzeit im Marlborough Contemporary Museum in London ausgestellt.

Export
Israel ist Vorreiter in Sachen medizinisches Marihuana. Der Handel boomt so sehr, dass das Landwirtschaftsministerium in Erwägung zieht, bald zu exportieren. »In zwei Jahren werden wir genaue Vorgehensweisen erarbeitet haben, die es noch mehr Bauern ermöglichen, Cannabis anzupflanzen.« Minister Uri Ariel erklärte bereits jetzt, dass er zukünftig Exportanfragen genehmigen werde. Im Juni erst hatte das Parlament neue Regeln verabschiedet, die es Kranken leichter machen sollen, medizinisches Marihuana zu erhalten. Derzeit dürfen es rund 23.000 Patienten, vor allem chronisch Kranke, auf Krankenschein konsumieren.

Fotos
Es kann sein, dass Hillary Clinton schon bald die mächtigste Frau der Welt ist. Ihr Foto werden bestimmte Zeitungen dennoch nicht abbilden. In der Welt der charedischen Medien gibt es keine Bilder von Frauen – egal, wie viel Macht sie auch haben mögen. So wurde bis heute auch nie Angela Merkel gezeigt, selbst wenn über ihre Politik berichtet wurde. Statt des Konterfeis von Hillary druckt die ultraorthodoxe Presse in Israel meist ein Abbild ihres Ehemannes Bill Clinton. Ein säkularer Journalist fragte daher frech in Richtung der größten charedischen Zeitung, Yated Neeman: »Was ist, wenn Hillary gewählt wird? Vier Jahre Bilder von Bill?« Die Zeitung antwortete, dass man die Richtlinie niemals umgehen werde und dennoch genügend Möglichkeiten habe, etwas zu zeigen.

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025