Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Neuer Verbündeter: Gambias Präsident Yahya Jammeh mit First Lady Zineb Jammeh Foto: Flash 90

Verarztet
Schimon Peres hat erneut mit Herzproblemen zu kämpfen. Erst am Dienstag vergangener Woche war der frühere Staatspräsident nach der Behandlung eines leichten Herzinfarkts nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 92-Jährige war im Sheba Medical Center bei Tel Aviv mit einem Herzkatheter behandelt worden. Seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos sagte der Staatsmann auf Anraten seines Arztes ab. Danach hatte Peres erneut über Schmerzen in der Brust geklagt, wie das israelische Fernsehen berichtete. Nach kurzer Behandlung durch den Notarzt und einem EKG in seinem Haus wurde er am vergangenen Sonntag erneut zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte hatten bei ihm leichte Herzrhythmusstörungen festgestellt. Nach einer Nacht im Hospital war er »in stabiler Verfassung«, wie die behandelnden Ärzte mitteilten. Am Dienstag konnte Peres das Krankenhaus wieder verlassen.

Freundschaft
Gambia hat diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen. Der kleinste Staat in Afrika hatte sich vor einem Monat den Namen »Islamische Republik« gegeben und in der öffentlichen Verwaltung den Kopftuchzwang eingeführt. Der Präsident des Landes, Yahya Jammeh, der 1994 durch einen Putsch an die Macht gekommen war, traf sich kürzlich zu einem einstündigen Gespräch mit dem israelischen Botschafter Paul Hirschson im Rahmen seines dreitägigen Gambia-Besuchs. Hirschson, der in Dakar (Senegal) residiert und für mehrere afrikanische Staaten zuständig ist, sprach anschließend von einem »herzlichen Empfang«, der ihm bereitet worden sei. »Natürlich haben sie gute Beziehungen zu den Palästinensern und zur gesamten arabischen und muslimischen Welt,«, sagte er der Online-Zeitung »Times of Israel«, »schämen sich aber keineswegs für ihre Beziehungen zu Israel.« Präsident Jammeh habe ihm versichert, im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern eine neutrale Haltung einzunehmen, und Israel als eine »Insel der Stabilität« im Chaos, das sich von Westafrika bis zum Iran ziehe, bezeichnet. Israel könne in diesem Chaos für Ruhe sorgen.

Heilung
Steht ein Durchbruch bevor? Die Mediziner Abraham Loyter und Assaf Fiedler von der Hebräischen Universität Jerusalem glauben, ein Heilmittel gegen AIDS gefunden zu haben. Wenn jemand sich mit dem HI-Virus (HIV), das für die Immunschwächekrankheit verantwortlich ist, infiziert, dringt das Virus in dessen Blutzellen ein und bleibt dort zunächst latent – bis irgendwann die Krankheit ausbricht, indem das Virus die Zelle zerstört und sich im Organismus ausbreitet. Medikamente können den Ausbruch bislang nur verzögern, nicht aber verhindern. Loyter und Fiedler wollen nun eine Methode gefunden haben, die infizierten Zellen zu zerstören. Den beiden Wissenschaftlern gelang es, zahlreiche Kopien der DNA eines HI-Virus in menschliche Zellen im Reagenzglas zu injizieren. Durch diese Attacke wurde der Selbstzerstörungsmechanismus der betroffenen Zellen aktiviert, und nach zwei Wochen fanden die Forscher keinerlei Spuren des HI-Virus in den behandelten Zellkulturen mehr. Versuche an AIDS-Patienten, die sich freiwillig melden, sollen bereits in drei Monaten beginnen.

Cyberstadt
Beer Sheva, die »Hauptstadt des Negev«, soll zu einem Zentrum für Cybersicherheit ausgebaut werden. Zu den ersten Mietern im Technologiepark der Wüstenstadt gehört die Deutsche Telekom, die dort bereits seit zehn Jahren ihre Innovationslabors gemeinsam mit der Ben-Gurion-Universität betreibt. Vor einem Monat wurde der »Advanced Technology Park« durch eine futuristisch anmutende Fußgängerbrücke direkt mit der Ben-Gurion-Universität verbunden. Als dritte Säule des ambitionierten Regierungsprojekts »CyberSpark« werden sämtliche Einheiten der IDF, die für Technologie und Überwachung zuständig sind, nach Beer Sheva verlegt. In den kommenden Jahren sollen dort 15.000 Beschäftigte für die Sicherheit der Informationstechnologie sorgen. Die Planer erwarten, dass Beer Sheva, das heute 200.000 Einwohner hat, künftig zur zweitgrößten Stadt in Israel nach Jerusalem heranwächst.

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi feiern im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025

Gazastreifen

»Ein Arzt injizierte ihr Luft«

Der Vater der von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten israelischen Soldatin Noa Marciano beschuldigt einen Arzt im Al-Schifa-Krankenhaus, seine Tochter ermordet zu haben

 11.12.2025

Waffenruhe

Hamas-Auslandschef: Waffen abgeben wäre wie Seele verlieren

Khaled Meshaal widerspricht in einem Interview den Kernforderungen von US-Präsident Trump und Ministerpräsident Netanjahu

 11.12.2025

Interview

»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

Leiterin Daniella Tourgeman über das »Jerusalem Jewish Film Festival«, eine Hommage an israelische Krankenschwestern und Boykottaufrufe in der Kunstwelt

von Joshua Schultheis  11.12.2025