Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Wollen nicht therapiert werden: CSD-Teilnehmer Foto: Flash 90

Zusammenarbeit
Japan und Israel wollen enger zusammenarbeiten. Der Besuch des japanischen Premierministers Shinzo Abe im Heiligen Land soll ein voller Erfolg gewesen sein. Abe war von einer Entourage aus etwa 100 Personen begleitet worden. 30 von ihnen waren Geschäftsleute, die Kooperationen mit israelischen Firmen oder Regierungsstellen diskutieren wollten. »Japan und Israel sind Länder, die über relativ wenige Bodenschätze verfügen, dafür haben beide umso mehr menschliches Kapital«, sagte Abe vor seiner Abreise. »Unsere Verbindungen wachsen in alle Richtungen.« Er hoffe zudem, dass seine Nation Hilfe auf nichtmilitärischem Gebiet bieten und dadurch eine Botschaft des Friedens senden könne.

Schnitt
Angela Merkel schritt an prominenter Stelle beim Pariser Marsch gegen Terror mit, eingerahmt vom französischen Präsidenten François Hollande und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Doch auf dem Titelbild der Zeitung HaMevasser ist Merkel nicht zu sehen. Die kleine ultraorthodoxe Publikation aus Jerusalem hat die Kanzlerin herausretuschiert. Nun geht das Titelbild um die Welt. Von einer groben Frechheit bis zu einer diplomatischen Krise ist schon die Rede. Doch die Macher des Blattes verteidigen sich: »Dies ist eine Zeitung für die ganze Familie, und Kinder müssen geschützt werden.« Zwar gaben sie zu, dass auch die Jüngsten beim Anblick des deutschen Staatsoberhauptes wohl keinen Schaden nehmen würden, doch »man muss ja irgendwo seine Grenzen setzen«. Auch andere Politikerinnen wurden aus »Züchtigkeitsgründen« herausgeschnitten.

Homophobie
Sie will ihren Namen nicht auf Plakaten zur 12. »Jerusalemer Konferenz zur Modernität und dem Staat« sehen. Der Knessetabgeordneten und früheren Vorsitzenden der Arbeitspartei, Schelly Jachimowitsch, platzte der Kragen, als sie erfuhr, was auf dem Programm steht. Nämlich unter anderem ein Vortrag zum Thema »Konversionstherapie für Betroffene von homosexuellen Tendenzen«. Die Verfechterin von Gleichberechtigung für Homosexuelle hält von derartigen Therapien gar nichts. »Wenn etwas behandelt werden muss, dann sind es Homophobie, Rassismus und Hass. Meinen Namen mit einer solchen Therapie in Zusammenhang zu bringen, beschämt mich«, so Jachimowitsch. Ob sie dennoch an der Konferenz teilnehmen wird, ließ sie offen.

Gesang
In den Wochen vor den Neuwahlen haben die Parteien in Israel immer neue Ideen, um sich das Interesse von potenziellen Wählern zu sichern. Doch das »Jüdische Haus« von Naftali Bennett bietet jetzt etwas, das ihm echte Fans bringen könnte. Die Partei spannte zwei Popsternchen für ihre neue Parteihymne ein. Die letzten Finalisten der Show »The Voice«, Eyal Cohen und Ophir Ben Shitrit, trällern nun mit goldenen Kehlen in den Parteispots in Fernsehen und Radio den eingängigen Song »Anachnu Achim« (Wir sind Brüder). Damit dürfte das »Jüdische Haus« die Stimmen mancher Jungwähler bereits in der Tasche haben.

Geschlecht
Israel will es Bürgern auch ohne vorherige chirurgische Geschlechtsumwandlung ermöglichen, sich als anderes Geschlecht eintragen zu lassen. Zwei Transsexuelle hatten einen entsprechenden Antrag beim Obersten Gericht eingereicht. Ihnen war vom Innenministerium die Auflage gemacht worden, dass sie sich zunächst operieren lassen müssten, bevor die Geschlechtsangabe geändert werden kann. Es wurde ihnen zwar erlaubt, ihren Namen im Pass zu ändern, jedoch nicht der Wechsel von »Mann« zu »Frau«. Nun soll das Behördenprozedere angepasst werden. Der Ausschuss, der die Genehmigungen für eine Geschlechtsumwandlung überprüft, soll in nächster Zeit Kriterien formulieren, die für eine Änderung der Geschlechtsangabe im Personalausweis ohne chirurgischen Eingriff nötig sind.

Deal
Ägypten zieht in Erwägung, von Israel Naturgas zu kaufen. Man setze auf den jüdischen Nachbarn, um die eigenen Energieprobleme in den Griff zu bekommen, erklärte Sharif Ismail, der Ölminister des arabischen Staates. Das Land durchlebt momentan eine der schlimmsten Energiekrisen seit Jahrzehnten. Obwohl Firmen auf beiden Seiten bereits seit einer Weile über die Details eines Deals verhandeln, lässt die Zusage der Regierung in Kairo noch auf sich warten. Denn der Argwohn gegen Israel ist in dem Land am Nil noch immer groß. Aber der Ölminister gibt sich zuversichtlich: »Alles kann passieren«, sagte er, »denn es geht jetzt um die Interessen Ägyptens.«

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

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Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025