Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Süßes: Schuld an Diabetes? Foto: Flash 90

Geholfen
Auf den Philippinen tobte der Taifun. Die Hilfsorganisation IsraAID hat am Wochenende ein erstes Team von sieben medizinischen Helfern in die Stadt Tacloban geschickt. Ein weiteres sechsköpfiges Team der IDF und des Außenministeriums folgte auf dem Fuß. Das Außenministerium will eine Mannschaft von Such- und Rettungskräften, die Menschen aus zerstörten Häusern bergen sollen, sowie weitere medizinische Kräfte in das Katastrophengebiet entsenden. Shahar Zahavi, der Leiter von IsraAID, sagte, es sei aufgrund des unzugänglichen Geländes schwer, genaue Zahlen der Opfer und Verletzten zu bekommen. »Die Menschen haben keinen Zugang mehr zu medizinischer Versorgung, darum konzentrieren wir uns darauf.« In diesen Tagen will IsraAID zusätzlich Experten für Traumahilfe und den Schutz von Kindern auf die Philippinen schicken.

Gemobbt
Laut einer Umfrage der Anti-Defamation League (ADL) haben mehr als zwei Drittel aller israelischen Jugendlichen bereits Antisemitismus im Internet erfahren. 69 Prozent der 500 Befragten gaben dies an. 76 Prozent von ihnen haben antisemitische Karikaturen oder Nazi-Symbole, etwa Hakenkreuze, wahrgenommen. Antisemitische Äußerungen sind 70 Prozent begegnet. Die Jugendlichen wurden auch gefragt, ob sie schon einmal angegriffen wurden, nur weil sie Israelis sind. 36 Prozent bejahten dies. 25 Prozent wurde deswegen der Zugang zu bestimmten Webseiten verweigert. Fast genauso viele erfuhren verbale Angriffe. Ferner wurden neun Prozent aus Foren ausgeschlossen und sechs Prozent körperlich bedroht. 59 Prozent der Betroffenen haben auf solche Vorfälle reagiert. Fast 37 Prozent wandten sich an die Provider der entsprechenden Seiten. Jeder Fünfte bat Bekannte um Hilfe.

Gesund
Karneval gibt es zwar nicht im Gelobten Land. Das Werfen von Bonbons ist allerdings auch hier bei freudigen Anlässen üblich, etwa wenn Jugendliche Bar- oder Batmizwa werden. Nun aber hat Rabbiner Efraim Zalmanovich das Werfen von Süßigkeiten verboten. Der oberste Geistliche der Stadt Mazkeret Batya begründete das damit, dass Süßes der Gesundheit erheblich schade. Jedes Jahr sterben in Israel 2500 Menschen an den Folgen von Diabetes, 1700 Menschen müssen sich deswegen Amputationen unterziehen. Jährlich erhalten etwa 30.000 Israelis die Diagnose Diabetes. Früher, so der Rabbiner, seien bei Feierlichkeiten gesündere Lebensmittel geworfen worden, wie beispielsweise Obst oder Nüsse. Vor einigen Monaten hatte Rabbiner Zalmanovich bereits Marihuana für koscher erklärt, sofern es aus rein gesundheitlichen Gründen konsumiert werde.

Gedacht
Zum 40. Todestag des Staatsgründers David Ben Gurion hat Staatspräsident Schimon Peres im südisraelischen Kibbuz Sde Boker des ersten israelischen Premierministers gedacht. Am Grab von Ben Gurion rief Peres dazu auf, »dass wir seinen Weg fortsetzen müssen: eine Vision, um unseren Bürgern Sicherheit zu verschaffen, die Wüste blühend zu machen, dauerhaften Frieden mit unseren Nachbarn zu schaffen und eine moralische Nation zu sein«. Im Sinne des Staatsgründers sprach sich Peres für eine Zweistaatenlösung aus. »Ben Gurion traf eine Entscheidung – Gebiete abzugeben, um eine jüdische Mehrheit zu garantieren. Ohne jüdische Mehrheit ist die Zukunft der jüdischen Heimstatt nicht garantiert.« In Sde Boker hatte Ben Gurion von 1963 bis zu seinem Tod gelebt.

Geschult
Im Frühjahr hatten die ersten 30 Teilnehmer den Fortbildungskurs erfolgreich absolviert, Ende Oktober war die zweite Gruppe dran. Junge palästinensische Geschäftsleute zwischen 25 und 40 Jahren konnten an der Business School der Universität Tel Aviv einen zwölftägigen Wirtschaftskurs belegen. Die Nachfrage sei viel größer gewesen als das Angebot an freien Plätzen, sagt Mustafa Deeb, der das Projekt von Ramallah im Westjordanland aus koordiniert. Der Kurs wurde von Wirtschaftsprofessoren der Universität Tel Aviv entwickelt, um »Palästinensern zu helfen, auf regionalem und internationalem Niveau konkurrenzfähig zu sein«, so Deeb. Alon Epstein, einer der israelischen Organisatoren, fügt hinzu: »Wir sprechen nicht über Politik, Geografie, Religion oder Kultur. Wir halten es so professionell wie möglich und geben unser Wissen weiter. Die ökonomische Stärke der Teilnehmer ist letztlich auch ein strategisches Interesse Israels.«

Meinung

Eskalation in Katar?

Es ist heuchlerisch, Katar als Friedensvermittler zu bezeichnen. Wer die Hamas in Gaza unterstützt, in Doha Terroristen hofiert und mit Al Jazeera weltweit den Hass auf den jüdischen Staat befördert, sollte sich nicht wundern, wenn Israel zurückschlägt

von Philipp Peyman Engel  10.09.2025

Analyse

Ursula von der Leyen macht Israel zum Bauernopfer

Vor dem Europaparlament schlägt die EU-Kommissionspräsidentin harte Töne gegen Israel an - wohl wissend, dass die notwendige Mehrheit für Sanktionen womöglich nie zustande kommt. Eine Analyse

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Berlin/Ulm

Ron Prosor: Angriff auf israelischen Rüstungskonzern Elbit in Ulm ist ein terroristischer Akt

In Ulm ist eine israelische Firma angegriffen worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Nun äußert sich der Botschafter des Landes

 10.09.2025 Aktualisiert

Bagdad

Elizabeth Tsurkov ist frei

Elizabeth Tsurkov war im März 2023 von einer pro-iranischen Terrormiliz gekidnappt worden

 10.09.2025

Jerusalem

»Terror-Anführer können nirgendwo mehr sicher sein«

Netanjahu: Der Luftschlag hat die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert haben

von Christoph Arens  10.09.2025

Huthi

Die Helfer der Mullahs

Die jemenitische Miliz greift Israel seit fast zwei Jahren immer wieder mit Raketen und Drohnen an. Nun hat der jüdische Staat sich gewehrt

von Sabine Brandes  09.09.2025

Krieg

Israel greift erstmals Hamas in Doha an

Die Terrororganisation benennt fünf tote Mitglieder. Quellen im israelischen Sicherheitsapparat bezweifeln, dass ranghohe Hamasführer getroffen wurden

 10.09.2025 Aktualisiert

"One Night Only"

Kevin Spacey tritt in Tel Aviv auf

Der Hollywood-Star plant in Israel sein Bühnen-Comeback

 09.09.2025

Zagreb

Gideon Sa’ar: Israel zu Trumps Gaza-Vorschlag bereit

Seit Tagen ist die Rede von einem neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg. Nun gibt es erstmals eine offizielle Reaktion der israelischen Regierung

 09.09.2025