Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Besiegt
Sie ist die erste Israelin, die bei den Judo-Weltmeisterschaften Gold geholt hat: Yarden Gerbi überraschte am vergangenen Dienstag in Rio de Janeiro, Brasilien, die versammelte Sportwelt. Obwohl sie als Weltbeste in der Unter-63-Kilogramm-Klasse ins Rennen gegangen war, verblüffte die junge Israelin. Denn die 24-Jährige erlangte in allen fünf Kämpfen das sogenannte Ippon, die Judo-Version des Knock-out. Nachdem Gerbi fast drei Minuten gebraucht hatte, um die italienische Judoka Valentina Giorgis zu schlagen, gelang ihr der Sieg im Finale gegen Clarisse Agbegnenou in sensationellen 43 Sekunden.

Berechnet
Traditionell am Vorabend des Neujahrsfestes veröffentlicht die Zentrale Statistikbehörde die neuesten demografischen Daten. Danach leben in Israel jetzt 8,081 Millionen Menschen, 148.000 mehr als im Jahr zuvor. 75,1 Prozent der Bevölkerung sind Juden, 20,7 Prozent Araber, 4,2 Prozent gehören einer anderen oder keiner Glaubensrichtung an. Im zu Ende gehenden Jahr wurden 160.749 Babys geboren. Die beliebtesten Namen der neuen Staatsbürger waren: Itay, Daniel, Ori, Yosef, und Noam für Jungen; Noa, Shira, Tamar, Talia und Yael für Mädchen.

Bestärkt
Während der Feiertage geben die Menschen viel mehr Geld aus als gewöhnlich. Auch die Überlebenden der Schoa. Diese Last soll ihnen nun etwas erleichtert werden. Hashava, die Holocaust-Entschädigungs-Organisation Israels, verdoppelt für diesen Monat die finanzielle Unterstützung, die den Menschen gewöhnlich ausgezahlt wird. Hashava wurde vor fünf Jahren gegründet und unterstützt jeden Monat etwa 11.000 Überlebende der Schoa.

Beworben
Wer dieser Tage einen Viererpack Joghurt von Danone kauft, dem lächelt ein ganz besonderer Koch entgegen: Masterchef Tom Franz. Der einstige Kölner, der in Israel den Titel der beliebten Fernsehshow mit gleichem Namen holte, macht jetzt Werbung – und dabei eine richtig gute Figur. Mit weißer Schürze lächelt er auf der Hochglanzbroschüre in die Kamera und erklärt im Klappentext, wie gern er Danone-Joghurt schon als Kind gegessen hat. Heute greift er noch immer zu, allerdings lieber zum Kochen. Auch teilt Franz in der Broschüre köstliche Rezepte mit seinen Anhängern, darunter sommerliches Joghurt-Mousse und Joghurt-Brötchen.

Betanzt
Israelische Soldaten haben ein Talent für Videos, die weltweit zu wahren Klick-Hits werden. Das Jüngste in der Reihe ist ein Film über Soldaten, die (in voller Kampfmontur) in einen Nachtclub im palästinensischen Hebron einkehren. Doch nicht, um zu kämpfen, sondern bei der Hochzeit mitzufeiern. Das Lied »Gang- nam Style« ging den Soldaten offenbar so sehr ins Blut, dass sie sich prompt auf die Tanzfläche schwangen. An einer Stelle werden einige von ihnen sogar von Palästinensern auf die Schultern gehoben. Der Welt gefällt dieser menschliche »Einsatz« der Soldaten, der Armeeführung indes gar nicht. Sie hätten schwere Ausschreitungen auslösen und sogar gekidnappt werden können, heißt es von offizieller Stelle. Die Tanzenden müssen nun mit empfindlichen Strafen rechnen.

Belehrt
Auch in dieses Schofar muss man hineinblasen, um einen Ton zu erhalten. Dennoch es ist anders als alle anderen. Denn leisten kann es sich jeder: Es kommt per App aufs Handy. Die Entwicklerfirma G-dcast will mit ihrer Applikation »Wake Up World« die jüdischen Feiertage vor allem für Kinder zugänglicher machen. Die Chefin des Unternehmens, Sarah Lefton, erklärte, dass es ihres Wissens nach die einzige »jüdische Anwendung mit Input-Technologie ist«. G-dcast hatte bereits mehrere Apps zum Verständnis der Tora herausgegeben, zum Beispiel eine zu Pessach und eine zum Challe-Backen für Schabbat.

Beschwert
Israel ist einer der Vorreiter weltweit in Sachen gleiche Rechte für Homosexuelle. Hier muss sich niemand verstecken. Nicht so in Russland. Nach einer Reihe von neuen Gesetzen gegen Schwule und Lesben zeigen Israels homosexuelle Künstler jetzt Flagge, was sie davon halten. Das Projekt von David und Jonathan Marketing mit dem Titel »Red Flag« porträtiert Sänger, Tänzer, Schauspieler und andere in Uniformen der Roten Armee, Blut rinnt aus ihrem Mund. Der Vergleich mit dem ikonenhaften Foto von Pierre und Gilles, auf dem einem Soldaten eine Träne über die Wange rollt, ist gänzlich beabsichtigt und gewollt.

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  31.10.2025

Nahost

Leichname von Amiram Cooper und Sahar Baruch in Israel

Mit viel Verspätung kommen die sterblichen Überreste zweier Verschleppter nach Hause. Elf Geiseln fehlen noch

 31.10.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  30.10.2025

Sport

Mehr als ein Spiel

Fußball ist für Israelis nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch ein Tor zur Welt. Doch diese Verbindung ist in Gefahr

von Ruben Gerczikow  30.10.2025

Tel Aviv

Alon Ohel spielt in Comedy-Show Klavier

Bei seiner Entführung durch die Hamas vor zwei Jahren war Alon Ohel schwer am Auge verletzt worden. Mit seinem Auftritt in einer Satiresendung setzt der 24-jährige Deutsch-Israeli nun ein Zeichen der Hoffnung

 30.10.2025

Kirjat Gat

Netanjahu über Gaza: »Wir werden unser Ziel erreichen«

Bei einem Besuch in Südisrael sagt der Ministerpräsident, seine Regierung arbeite an einem Plan für Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedrohe

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Auswanderung

Mehr Israelis wollen einen anderen Pass

Eine wachsende Zahl von Israelis kehrt dem jüdischen Staat den Rücken. Der aktuelle Konflikt verstärkt den Exodus. Zugleich sehen sich Auswanderer vor höheren Hürden auf dem Weg zum Zweitpass

von Burkhard Jürgens  29.10.2025

Kiryat Ata

»Wie kann man sein Kind in Raten beerdigen?«

Richelle Tzarfati, Mutter der getöteten Hamas-Geisel Ofir, muss zum zweiten Mal das Grab ihres Sohnes öffnen, nachdem die Terroristen der Hamas weitere sterbliche Überreste übergeben haben

 29.10.2025