Der ehemalige Gaza-Geisel Guy Gilboa-Dalal hat öffentlich gemacht, dass er während seiner fast zweijährigen Gefangenschaft von einem Hamas-Terroristen sexuell missbraucht wurde. Der israelische Sender N12 veröffentlichte seine erschütternde Aussage.
Gilboa-Dalal wurde am 7. Oktober 2023 vom Nova-Festival verschleppt und 739 Tage lang in Gaza festgehalten. Nach seiner Freilassung im Oktober berichtete er nun erstmals detailliert über die Misshandlungen, die er in der Gefangenschaft ertragen musste.
»Er zog mich nackt aus dem Bad«
In seiner Schilderung beschreibt der 2025 Freigelassene, wie ihn ein Wachmann nach einer seltenen Dusche körperlich attackierte. »Er ließ mich duschen, und als ich fertig war, zerrte er mich dort raus und ließ mich meine Kleidung nicht anziehen«, sagte Gilboa-Dalal. »Er brachte mich zurück in ihr Zimmer und warf mich auf einen der Sessel.«
Dort begann der Terrorist, ihn am gesamten Körper zu begrapschen. Gilboa-Dalal war wie gelähmt. In seiner Verzweiflung stammelte er: »Du machst doch nur Spaß, oder? Das ist im Islam verboten.« Doch der Täter reagierte mit brutalen Drohungen: Er drückte ihm ein Gewehr an den Kopf, setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«
Auch seine Lebensbedingungen in der Gefangenschaft beschreibt Gilboa-Dalal als systematische Entwürdigung. Seine Familie hatte bereits 2024 berichtet, man habe ihn nur einmal im Monat mit einem Wassereimer duschen lassen. Hamas veröffentlichte kurz nach seiner Entführung sogar ein Video, das ihn gefesselt in einem Tunnel zeigt – ein Vorgeschmack auf das, was folgen sollte.
Weitere Männer berichten von sexueller Folter
Am 12. Oktober kam er im Rahmen des US-gestützten Gaza-Abkommens frei. Erst jetzt, mit etwas Abstand, spricht er über das Ausmaß der Gewalt, die er erleben musste.
Gilboa-Dalal ist nicht die erste männliche Geisel, der sexualisierte Gewalt offenlegt. In den vergangenen Wochen meldeten sich auch Rom Braslavski und Keith Siegel zu Wort, beide im Herbst 2025 freigelassen. Braslavski berichtete im israelischen Fernsehen, dass ihn Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihad nackt ausgezogen, gefesselt und wiederholt sexuell misshandelt hätten.
»Sie zogen mir alle Kleidung aus, sogar die Unterwäsche. Sie banden mich fest, während ich völlig nackt war. Ich war am Ende, hungrig, kraftlos«, sagte er. »Es war sexuelle Gewalt, und ihr Zweck war, mich zu erniedrigen.« Die Übergriffe seien häufig gewesen. »So etwas haben nicht einmal die Nazis gemacht.«
UN-Ausschuss hört Aussagen über Misshandlungen
Auch Keith Siegel und seine Frau Aviva sagten jüngst vor dem UN-Ausschuss gegen Folter in Genf aus. Keith berichtete, dass ihm selbst der Gang zur Toilette erst nach langen Bittgesuchen erlaubt wurde: »Unsere Peiniger verglichen intime Körperteile von uns Geiseln miteinander. Sie bedrohten uns mit Messern. Ich wurde meiner grundlegendsten Menschenrechte beraubt. Ich wurde ausgehungert, bekam kein Wasser. Mehrmals zwangen mich die Terroristen, mich nackt auszuziehen und rasierten meinen Körper.«
Aviva ergänzte, sie habe mit ansehen müssen, wie ein Hamas-Täter ein 16-jähriges Mädchen im Badezimmer sexuell missbaruchte. »Er sagte ihr, sie solle sich ausziehen, ging mit ihr unter die Dusche und zwang sie zu Oralverkehr. Danach musste sie auch noch lächeln.« Eine andere junge Geisel sei von einem Hamas-Mann beim Duschen angestarrt worden, »während er grinste«. im