Israel

Aryeh Deri wird Innenminister

Aryeh Deri Foto: Flash90

Der Vorsitzende der orthodoxen Schas-Partei, Aryeh Deri, ist am Sonntag zum Innenminister ernannt worden. Sein Amtsvorgänger Silvan Shalom (Likud) war aufgrund von Vorwürfen wegen sexueller Belästigung zurückgetreten.

Innerhalb der jetzigen Koalitionsregierung war Deri bisher Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas und davor Wirtschaftsminister. Von diesem Posten war er zurückgetreten, weil er gegen den umstrittenen Gasdeal, der die Ausbeute der Erdgasfelder im Mittelmeer regeln sollte, opponiert hatte.

Von 1988 bis 1993 war Deri schon einmal Innenminister. Damals irritierte er Freunde wie Gegner mit seinen scheinbar widersprüchlichen politischen Positionen. Einerseits trat er für einen Frieden mit den Palästinensern und für eine Teilautonomie der palästinensischen Gebiete ein, andererseits wandte er sich gegen säkulare Gesetze und wollte die Rolle der Religion im Staat stärken.

Vorbehalt Im Jahr 2000 wurde Deri in einem Korruptionsprozess zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er während seiner Zeit als Innenminister 155.000 Dollar an Bestechungsgeldern angenommen hatte. Wegen guter Führung saß der Schas-Politiker nur 22 Monate seiner Haftstrafe im Maasiyahu-Gefängnis ab.

Wegen seiner Vorstrafe gilt es als besonders pikant, dass Aryeh Deri nun ausgerechnet wieder den Posten des Innenministers bekleidet, auf dem er seinerzeit straffällig geworden war.

Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein hatte Premierminister Benjamin Netanjahu in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass aus rein juristischer Sicht nichts gegen Deris Ernennung spreche, äußerte aber zugleich den Vorbehalt, ob das auch politisch klug sei.

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Charedim, Ehrendoktor, Razzia

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes, Sophie Albers Ben Chamo  06.11.2025

Geisel-Freilassung

Bundespräsident hofft, dass Itay Chens Angehörige Trost finden

Die Terroristen der Hamas hatten den Leichnam des Deutsch-Israelis am Dienstag übergeben

 06.11.2025

Israel

Hamas übergibt Leichnam von Joshua Luito Mollel

Die Terroristen der Hamas hatten die sterblichen Überreste am Mittwochabend an das Rote Kreuz übergeben

 06.11.2025